Gastbeitrag
Es lebe der Widerspruch!
Diejenigen, welche Noten und unterschiedliche Leistungszüge abschaffen wollen, strengen gleichzeitig die Abschaffung von Hausaufgaben an. Die angestrebte Aufhebung verschiedener Niveaus verstärkt jedoch die Leistungsheterogenität in den Klassen und damit den Bildungszerfall. Letzterer lässt sich durch Hausaufgaben immerhin etwas minimieren. Doch genau dies soll nun durch ein Hausaufgaben-Verbot verhindert werden. Und durch die Beendigung der Notengebung entfallen auch noch einer für Lernende wichtiger Leistungsanreiz und Orientierungspunkt. Also keine Leistungsanreize, keine Orientierung, dafür aber Leistungs- und Bildungsrückgang?!? Was praktizierenden Lehrkräften und überhaupt allen mit gesundem Menschenverstand als nackter Wahnsinn erscheint, ist seitens der Reformprediger todernst gemeint, und zwar im wahrsten Sinnes des Wortes «Tod». Es hat den Anschein nämlich, dass es den Abschaffungsfetischisten letztlich um die Beseitigung jeglicher Bildung geht. Denn Bildung schafft aufgrund individuell unterschiedlicher Empfänglichkeit Ungleichheit und Ungleichheit wiederum gilt es im verqueren Weltbild der Gleichheitsapostel um jeden Preis zu verhindern. Es entbehrt nicht der Ironie, dass die Jünger der uniformen Ignoranz gleichzeitig einer möglichst individualisierten und diversen Gesellschaft frönen mit wachsender Anzahl Geschlechter. Es lebe der Widerspruch!
Felix Hoffmann, Sekundarlehrer
News
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Mittwoch, November 20, 2024
Depressionen, Sucht und Essstörungen sind nur ein Bruchteil der psychischen Probleme, welche durch starken Social-Media-Konsum vor allem bei noch sehr jungen Personen ausgelöst werden können. Australiens Regierung verkündete daher, den Zugang zu sozialen Medien für unter 16 Jährige zu verbieten. Sie ist damit noch radikaler als Frankreich anfangs des Jahres, welche die Altersgrenze auf ab 13 Jahren setzten will. (lh)
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Samstag, November 16, 2024
Diskussionen um ein neues Schwerpunktfach an den Gymnasien im Stadtkanton. Nun ist klar, der vorgesehene neue Schwerpunkt Ernährung/Gesundheit/Sport (EGS) wird doch nicht eingeführt. (as)
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Freitag, November 15, 2024
Seit dem neuen Herbstsemester bietet die PH FHNW ein neues Modul an, bei welchem es den Studierenden ermöglicht wird, ihre Kompetenzen in der Sonderpädagogik zu vertiefen. Der neue Schwerpunkt ist für die Lehrpersonen Sekundarstufe I ausgelegt und trifft auf grosses Interesse. (as)
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Samstag, November 02, 2024
Die Migrant*innensession 2024 fordert die beiden Basler Halbkantone zur Teileingliederung von heimatlichen Sprach- und Kulturkursen an öffentlichen Schulen auf. (lbe)
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Montag, Oktober 28, 2024
Lehrpersonen sind in der Schweiz im Durchschnitt unzufriedener geworden und geraten immer mehr an ihre eigenen Grenzen, so die Berichterstattung der NZZ vom August. Seit geraumer Zeit berichtet die Zeitung regelmässig und ausführlich über bildungspolitische Themen und die Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Meinungen: Die einen sehen das Problem des Leistungsabbaus an unseren Schulen in der integrativen Schule und der Digitalisierung, während die anderen die bildungspolitischen Reformen der vergangenen Jahre verteidigen. (as)
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Dienstag, Oktober 22, 2024
An der kommenden Landratssitzung vom 31.10.2024 werden folgende Bildungsgeschäfte behandelt, welche die Universität, Volkshochschulen, Primarschulen und die Wirtschaft betreffen. (lbe)
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Starke Schule beider Basel
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Starke Schule beider Basel
Die Starke Schule beider Basel (SSbB) begleitet seit dem Jahr 2011 die Bildungsreformen rund um Harmos und den Lehrplan 21 kritisch. Dort, wo sinnvoll, strebt der Mitte-links-Verein mittels Volksinitiativen und politischen Vorstössen in den beiden Basler Parlamenten Korrekturen in der Bildungspolitik an.
Unter Who is who können Sie unseren Verein und und unsere Strukturen kennenlernen.
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Entstehung und Geschichte der Starken Schule beider Basel
Am 4. April 2021 wurde die Starke Schule beider Basel (SSbB) zehn Jahre alt. Wir blicken auf eine spannende und intensive Dekade zurück. Folgend wird die Entwicklung und Geschichte des Vereins chronologisch aufgezeigt.
2011
- Januar: Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) unter Führung von alt Regierungsrat Urs Wüthrich (SP) will aus Spargründen mit Zwangsverschiebungen Klassen auffüllen. Eine Gruppe betroffener Allschwiler Eltern, deren Kinder nach der Primarschule nicht in die Sekundarschule Allschwil, sondern in die weiter entfernte Nachbargemeinde Binningen eingeschult werden, möchte die Zwangsverschiebungen mittels einer Volksinitiative verhindern. Unterstützt werden sie von einigen Lehrpersonen (LP) der Sekundarschule Allschwil.
- April: Die Gründungsversammlung des Komitees "Keine Zwangsverschiebungen" findet am 4. April im Schulzentrum Allschwil statt. 72 Personen, Eltern und Lehrkräfte, nehmen teil. Das Komitee bildet sich als lose Gruppierung und beschliesst an jenem Abend einstimmig die Lancierung einer kantonalen Initiative. Nur zehn Tage später, am 14. April, wird Initiative Nr. 1 «Keine Zwangsverschiebungen an Baselbieter Sekundarschulen» lanciert und mit der Unterschriftensammlung begonnen. Dem Komitee schliessen sich Eltern aus dem ganzen Kanton und mehrere LP der Primarstufe und Sekundarstufe 1 an.
- Mai: Das Komitee reicht die Initiative Nr. 1 «Keine Zwangsverschiebung an Baselbieter Sekundarschulen» mit sagenhaften 6'963 gültigen Unterschriften bei der Landeskanzlei ein. Notwendig gewesen wären 1'500.
- Juni: Die BKSD will als weitere Sparmassnahme die Abschaffung des Brückenangebots der in Reinach und Liestal ansässigen Kaufmännischen Vorbereitungsschule (KVS). Rund 100 bis 150 Schüler/-innen (SuS) besuchen die als Erfolgsmodell geltende KVS jährlich. Rund 98% der Abgänger/-innen finden eine Anschlusslösung.
- Juni: Das Komitee «Keine Zwangsverschiebungen» wird am 20. Juni zum Verein «Gute Schule Baselland» (GSBL). Der Zweck gemäss §2 der Statuten: «punktuell und korrigierend in die Baselbieter Bildungspolitik» eingreifen. Damit soll dem wachsenden Spardruck auf die Schulen begegnet werden. Der Vorstand besteht aus Politikern der Grünen Baselland, Eltern und LP der Sek. Allschwil.
- August: Die Initiative Nr. 2 «Bildungsqualität auch für schulisch Schwächere» wird mit 6'898 Unterschriften bei der Landeskanzlei eingereicht. Je ein Drittel der Unterschriften sammelten die LP der KVS, die Grünen Baselland und die GSBL. Dutzende LP und Mitglieder der Grünen Baselland treten in der Folge der GSBL bei.
- November: Die GSBL reicht nach nur zwei Monaten Sammelzeit die Initiative Nr. 3 «Ja zur guten Schule Baselland: Betreuung der SuS optimieren» mit 4'440 gültigen Unterschriften und die Initiative Nr. 4 «Ja zur guten Schule Baselland: überfüllte Klassen reduzieren» mit 5'209 gültigen Unterschriften bei der Landeskanzlei ein.
- Dezember: Die Initiative Nr. 4 «Ja zur guten Schule Baselland: überfüllte Klassen reduzieren», welche eine Senkung der maximalen Klassengrösse in den beiden Leistungsprofilen P und E auf 22 SuS fordert, erzeugt einen erheblichen Druck auf die Politik, welche den Regierungsrat dazu bewegt, einen Gegenvorschlag auszuarbeiten mit einer Senkung der maximalen Klassengrösse von 26 SuS auf 24 in den beiden Leistungsprofilen E und P der Sekundarstufe 1.
2012
- März: Die Initiative Nr. 5 zur Weiterführung der BVS 2 wird mit 8'697 gültigen Unterschriften bereits am 21. März bei der Landeskanzlei eingereicht.
- Juni: Saskia Olsson wird angestellt und arbeitet fortan auf dem Sekretariat der GSBL. Sie erledigt administrative Aufgaben und führt die Buchhaltung.
- Juni: Der Regierungsrat bringt das sogenannte «Entlastungspaket 12/15» mit verschiedenen Sparmassnahmen zur Abstimmung. Im Bildungsbereich soll die BVS 2 abgeschafft und die Unterstützungsbeiträge für Eltern, deren Kinder während der obligatorischen Schulzeit eine Privatschule besuchen, gestrichen werden. Sämtliche Parteien (ausser den Grünen Baselland), die Wirtschaftskammer und die Handelskammer befürworten die Sparübung, die GSBL lehnt sie ab. Dank einer überzeugenden Kampagne unter dem Motto «Nein zum verlogenen Entlastungsrahmengesetz» kann das «Entlastungspaket 12/15» mit 58.6% NEIN-Stimmen verhindert werden. Damit erzielt die GSBL ihren ersten grossen Erfolg. Sie wird fortan als ernst zu nehmender Bildungsakteur wahrgenommen. Ihr Einfluss auf die Baselbieter Bildungspolitik wird zunehmend grösser.
- Juli: Mit dem Nein zum Entlastungsrahmenpaket vom 17. Juni 2012 kann die Initiative Nr. 5 «Ja zur Weiterführung der zweijährigen Berufsvorbereitenden Schule BVS 2» zurückgezogen werden. Die BVS 2 ist für die kommenden Jahre gerettet.
- November: Die Initiative Nr. 1 «Keine Zwangsverschiebungen an den Sekundarschulen» wird mit 59.3% abgelehnt. Um des Sparens und aufgefüllter Klassen willen müssen SuS künftig allenfalls längere Schulwege in Kauf nehmen. Aufgrund des erheblichen Widerstands, den die GSBL mit ihrer Initiative erzeugte, verzichtet die BKSD in den folgenden Jahren dennoch auf Zwangsverschiebungen im grossen Stil, was als Teilerfolg gewertet werden darf: Jährlich werden in der Regel wenige Dutzend Schüler/-innen zwangsverschoben. Fortan bezeichnet die Regierung Zwangsverschiebungen beschönigend als «Zuweisungen».
- November: Die Initiative Nr. 3 «Ja zur guten Schule Baselland: Betreuung der SuS optimieren» wird mit 64.8% abgelehnt, möglicherweise aufgrund des schwer zu vermittelnden Sachverhalts. Es gelang nicht, der breiten Bevölkerung den pädagogischen Wert verständlich zu machen. Die Initiative hat keine nachhaltige Wirkung und muss somit als Misserfolg gewertet werden.
- November: Die Initiative Nr. 4 «Ja zur guten Schule Baselland: überfüllte Klassen reduzieren» wird mit 62.1% abgelehnt. Der von der GSBL als Kompromiss befürwortete Gegenvorschlag wird vom Volk mit 54.4% angenommen. Somit kann die maximale Klassengrösse von 26 auf 24 SuS gesenkt werden. Die Strategie der GSBL mit pointierten Forderungen und überzeugenden Argumenten Politik und BKSD zu Eingeständnissen und Kompromissen zu bewegen, ist aufgegangen. Die Reduzierung der maximalen Klassengrössen ist ein Erfolg, zumal diese noch im Januar aufgrund der angespannten Finanzlage des Kantons mit einem strukturellen Defizit undenkbar schien.
- November: In einer «Geheimaktion» lässt der damalige SP-Bildungsdirektor, Urs Wüthrich, möglicherweise als Reaktion auf die vermehrten Erfolge der GSBL deren Namen markenrechtlich schützen und pocht auf eine Umbenennung. Kurzerhand wird aus der GSBL neu die «Starke Schule Baselland» (SSBL). Bei den Medien löst der Coup des Bildungsdirektors mehrheitlich Kopfschütteln aus.
2013
- Juli: Mitte Juli wird Alina Isler bei der SSBL angestellt. Gemeinsam mit Saskia Olsson führt sie fortan das Sekretariat.
- August: Mit der Umsetzung von HarmoS sollen an den Sekundarschulen die drei bewährten Leistungsniveaus Allgemeines (A), Erweitertes (E) und Progymnasiales Niveau (P) abgeschafft werden. Dies hätte eine signifikant grössere Heterogenität der Sekundarschulklassen zur Folge. Die LP würden den leistungsschwächeren und den leistungsstärkeren SuS kaum mehr gleichermassen gerecht. Um die Abschaffung der drei bewährten Leistungsniveaus zu verhindern, wird Initiative Nr. 6 «Niveaugetrennter Unterricht in Promotionsfächern» lanciert.
- November: Die Volksinitiative Nr. 6 «Niveaugetrennter Unterricht in Promotionsfächern» wird mit 2'539 gültigen Unterschriften bei der Landeskanzlei eingereicht. Die Initiative erzeugt von Beginn an einen zunehmenden Druck, sodass die BKSD ihren Plan rasch auf Eis legt. Es zeichnet sich ein weiterer Erfolg der SSBL ab, unabhängig vom Abstimmungsergebnis.
2014
- Februar: Wie sich an den Sekundarschulen immer deutlicher zeigt, ist die Fachausbildung des integrativen Ausbildungswegs der Pädagogischen Hochschulen (PH) ungenügend. Die angehenden LP erhalten dort während vier Jahren die fachliche sowie methodisch-didaktische Ausbildung. Im Vergleich zum konsekutiven Ausbildungsweg der Universitäten bieten die PH nur einen Bruchteil an Fachausbildung. Diese reicht nicht zur Unterrichtung des Leistungsniveaus P der Sekundarschulen. Beim konsekutiven Ausbildungsweg absolvieren die angehenden LP zuerst eine dreijährige Fachausbildung an einer Universität oder ETH, gefolgt von einer zweijährigen methodisch-didaktischen Ausbildung an einer PH. Da der konsekutive Ausbildungsweg jedoch ein Jahr länger dauert, anspruchsvoller ist und die so ausgebildeten LP zusätzlich in eine tiefere Lohnklasse eingeteilt werden, wird er nur selten gewählt. Deshalb wird die Initiative Nr. 7 «Ja zu fachlich kompetent ausgebildeten LP» lanciert, um die Fachausbildung des integrativen Ausbildungswegs zu stärken.
- Februar: Gemäss übereinstimmender Kommunikation der Eidgenössischen Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und der Baselbieter BKSD müssen die HarmoS-Kantone den Lehrplan 21 unverändert umsetzen. Änderungen wie beispielsweise die Beibehaltung der beliebten Einzelfächer Geschichte, Geografie und Biologie oder das Aufbrechen der Zyklen durch klare Jahresziele, wären so nicht umsetzbar. Um Abweichungen vom umstrittenen Lehrplan 21 zu ermöglichen, wird die Initiative Nr. 8 «Ja zum Austritt aus dem überteuerten und gescheiterten HarmoS-Konkordat» lanciert.
- Mai: Landrat Jürg Wiedemann reicht die von der SSBL ausgearbeiteten Parlamentarische Initiative "Verzicht aus kostentreibende Sammelfächer ein". Der Vorstoss wird von 15 Parlamentarier/-innen mitunterzeichnet, darunter ist auch die künftige Regierungsrätin Monica Gschwind. Ziel der Parlamentarischen Initiative ist die Verankerung im Bildungsgesetz, dass die Fächer Geschichte, Geographie, Physik, Biologie, Chemie, Hauswirtschaft und Wirtschaft an den Sekundarschulen als Einzelfächer unterrichtet und benotet werden.
- Juni: Anlässlich eines Gesprächs auf Einladung von Chefbeamten der BKSD in Liestal werden Vertreter der SSBL vom dortigen HarmoS-Projektleiter massiv unter Druck gesetzt und beleidigt. Beim Aufzeigen der Schwächen rund um die Broschüre «Pädagogische Kooperation» werden sie als «Brandstifter» und «Verwirrer» tituliert. Politisch und medial hat das einmalig aggressive Verhalten Konsequenzen: Die SSBL informiert unverzüglich die Bildungskommission des Landrates, die sich der Sache annimmt, auch Medien berichteten darüber. Regierungsrat Urs Wüthrich deckt allerdings das skandalöse Verhalten seines HarmoS-Projektleiters. Ungeachtet dieser versuchten Einschüchterungstaktik arbeitet der Vorstand der SSBL unbeirrt weiter.
- Oktober: Die SSBL reicht die Initiative Nr. 7 «Ja zu fachlich kompetent ausgebildeten LP» mit 2'340 gültigen Unterschriften bei der Landeskanzlei ein. Sie löst politisch und innerhalb der PH Diskussionen aus. In den folgenden Monaten kündigt die PH aufgrund des zunehmenden Drucks aus der Politik qualitative Verbesserungen der Fachausbildung an. So beschliesst sie, die fachliche Ausbildung der Studierenden quantitativ auszuweiten, teilweise von 23 Credit Points (CP) auf 38 CP. Initiative Nr. 7 zeitigt somit erste Erfolge bereits vor der Abstimmung.
- Dezember: Die Baselbieter Bildungslandschaft wird stark von Bildungsdirektor Urs Wüthrich und der SP-Bildungspolitik geprägt, wodurch die SSBL immer wieder mit Initiativen korrigierend eingreifen muss. Im Sinne eines grundsätzlichen Kurswechsels unterstützt sie Monica Gschwind (FDP) bei den Regierungsratswahlen. Gschwind war Mitglied in mehreren Initiativkomitees von Initiativen der SSBL. Die Position beider Akteurinnen stimmt in den meisten wichtigen Bildungsfragen weitgehend überein. Die damalige Hölsteiner Gemeindepräsidentin sichert eine Überprüfung und Überarbeitung der von Urs Wüthrich eingeleiteten Bildungsreformen zu.
2015
- Februar: Monica Gschwind wird mit sehr gutem Resultat in den Regierungsrat gewählt und übernimmt im Sommer die BKSD. Die Wahl ist ein wichtiger und nachhaltiger Erfolg der SSBL. Damit ist der Weg frei für die Überprüfung der bisherigen Bildungsreformen. Durch ihre Vertreter/-innen hat die SSBL nun einen nachhaltigen Einfluss im Landrat und einen direkten Draht in die BKSD. Fortan finden in regelmässigen Abständen informelle Gespräche statt zwischen jener und der SSBL. Von Beginn weg pflegt Monica Gschwind einen offenen und zielführenden Dialog mit der SSBL.
- März: Durch die Wahl von Monica Gschwind in den Regierungsrat fällt die SP aus der Regierung. In der Folge beschliessen die Grünen Baselland den Ausschluss von Jürg Wiedemann (Landrat Grüne Baselland und Vorstandsmitglied der SSBL). Der Vorstand der SSBL lässt sich dadurch nicht beirren und führt seine konsequente Politik für die Baselbieter Schulen weiter.
- März: Gleichzeitig mit dem Ausschluss von Jürg Wiedemann gibt Regina Werthmüller, Vorstandsmitglied der SSBL und damalige Landrätin der Grünen Baselland, ihren Austritt aus der Fraktion der Grünen per Ende Juni 2015 bekannt. Dadurch können die beiden Vorstandsmitglieder der SSBL gemeinsam mit drei Landräten der glp eine eigenständige Fraktion Grünliberale/Grüne-Unabhängige im Landrat bilden und dort die Interessen der SSBL fortan stärker einbringen.
- Mai: Landrat Jürg Wiedemann reicht das Postulat "AVS vermiest Schulklassen Badespass" dringlich ein. Hintergrund ist eine Weisung des AVS an die Volksschulen, dass in Frei- und Hallenbäder sowie Seen die Klasse von einer Lehrperson betreut werden muss, welche mindestens über ein gültiges Brevet Basis Pool verfügt. Weil die meisten Klassenlehrpersonen über kein solches Brevet verfügen, dürfen viele Schulklassen im Rahmen von Ausflügen und Lagern nicht mehr in eine Badeanstalt gehen. Das Postulat wird vom Landrat mit 40 : 35 Stimmen bei vier Enthaltungen überwiesen. Das Postulat sowie die mediale Kampagne der SSBL zeigt Wirkung: Die Broschüre "Wassersicherheit für die Volksschule" wird überarbeitet. Fortan handelt es sich nur noch um eine Empfehlung, dass die betreuende Lehrperson ein Brevet Basis Pool haben soll (siehe regierungsrätliche Vorlage 2017/177.
- Juni: Im Rahmen einer gesamtschweizerischen Bildungsreform und im Einklang mit dem Lehrplan 21 sollen die Einzelfächer Geschichte, Geografie, Biologie, Chemie, Physik, Wirtschaftskunde und Hauswirtschaft abgeschafft und durch die drei Sammelfächer «Räume, Zeiten, Gesellschaften», «Natur und Technik» sowie «Arbeit, Haushalt, Wirtschaft» ersetzt werden. Dieses Geschäft erbt die neue Bildungsdirektorin von ihrem Vorgänger. Mit der Einführung der Sammelfächer sollen nicht mehr fundiert ausgebildete LP mit Universitätsabschluss an den Sekundarschulen unterrichten, sondern Generalisten und Allrounder, die aus vielen Fachgebieten etwas wissen, in keinem Fach jedoch über fundiertes Wissen verfügen. Zur Verhinderung der Abschaffung der beliebten Einzelfächer wird Initiative Nr. 9 «Ja zu den Fächern Geschichte, Geografie, Biologie, Physik und Chemie» lanciert. Erstmals stellt eine Initiative der SSBL damit eine Forderung, welche im Widerspruch zum Lehrplan 21 steht.
- Juli: Kurz nach Amtsantritt leitet die neue Bildungsdirektorin Monica Gschwind einen Bildungsreformstopp ein. Zahlreiche Reformen werden in den folgenden Monaten überprüft und korrigiert. Unter anderem wird der Bau von weiteren Lernlandschaften gestoppt, obwohl die Planung in zahlreichen Sekundarschulen bereits weit fortgeschritten ist. Die beiden Sekundarschulen Frenkendorf/Füllinsdorf und Pratteln bleiben die einzigen Schulen der Sekundarstufe 1, an welchen Lernlandschaften (Grossraum-Klassenzimmer für rund 75 SuS) existieren. Auch die zur Diskussion stehenden Hörsäle an den Baselbieter Gymnasien werden nicht weiterverfolgt. Damit ist eine weitere Forderung der SSBL erfüllt.
- September: Der Landrat befürworetet die von der SSBL ausgearbeitete und von Landrat Jürg Wiedemann (Vorstandsmitglied SSBL) im Mai 2014 eingereichten Parlamentarischen Initiative "Verzicht aus kostentreibenden Sammelfächer" nach intensiver Debatte mit 52 : 29 Stimmen bei zwei Enthaltungen. Damit unterstützt das Baselbieter Parlament mit grosser Mehrheit das Anliegen der SSBL. Weil die 4/5-Mehrheit von 67 Stimmen nicht erreicht wurde, kommt es zur obligatorischen Voksabstimmung.
2016
- März: Initiative Nr. 10 «Eine Fremdsprache auf der Primarstufe genügt» wird mit 2'141 Unterschriften und Nr. 11 «Ausstieg aus dem gescheiterten Passepartout-Fremdsprachenprojekt» mit 2'209 Unterschriften bei der Landeskanzlei eingereicht.
- Juni: Die von der SSBL eingereichte Initiative Nr. 2 «Bildungsqualität auch für schulisch Schwächere» wird mit 84.6% angenommen. Damit wird die Abschaffung der KVS verhindert. Das ausgezeichnete Ergebnis kommt auch deshalb zustande, weil sich zwischenzeitlich alle etablierten Parteien für deren Weiterführung aussprechen. Damit erzielt die SSBL ein überragendes Ergebnis.
- Juni: Das Stimmvolk befürwortet mit 61% die parlamentarische Initiative «Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer» von Landrat und Vorstandsmitglied der SSBL, Jürg Wiedemann. Damit kann auf die Einreichung der 3'475 gesammelten Unterschriften der Initiative Nr. 9 «Ja zu den Fächern Geschichte, Geografie, Biologie, Physik und Chemie» verzichtet werden. Die bereits mehrfach verwendete Strategie, ein Ziel mittels kantonalen Initiativen und politischen Vorstössen im Landrat anzuvisieren, bringt der SSBL einen beachtlichen Erfolg. Die besagten Einzelfächer plus Hauswirtschaft bleiben folglich erhalten. Erstmals wird damit auf Gesetzesstufe ein Teil des Lehrplans 21 auf kantonaler Ebene ignoriert.
- Juli: Um den Lehrplan 21 praxistauglich zu machen, wird Initiative Nr. 12 «Ja zu klar definierten Stoffinhalten und Themen» lanciert. Die Regierung erarbeitet daraufhin einen Gegenvorschlag, der punktuell weiter geht als die Initiative: Die Lehrpläne der Volksschule sollen aus den beiden Lehrplanteilen A «Stoffinhalte und Themen» sowie B «Kompetenzbeschreibungen» bestehen. Die Lehrplanteile A der Sekundarstufe 1 enthalten klare Jahresziele. Die Zyklen des Lehrplans 21 werden damit aufgebrochen. Die Stoffinhalte, Themen und Kompetenzbeschreibungen würden gemäss Gegenvorschlag für die drei Leistungsniveaus A, E und P differenziert ausgewiesen. Damit wird eine zentrale Forderung der SSBL erfüllt. Die 3'500 Kompetenzbeschreibungen des Lehrplans 21 bleiben erhalten, werden aber obsolet. Die SSBL zieht ihre Initiative in der Folge zugunsten des Gegenvorschlags zurück.
- September: Der Lehrplan 21 wird zu einer «Mustervorlage» degradiert und verliert damit seine Verbindlichkeit, jeder Kanton darf ihn beliebig abändern. Mitverantwortlich für diesen Meinungsumschwung der EDK ist Regierungsrätin Monica Gschwind, die dort offensichtlich überzeugend argumentierte. Ohne diese Rückstufung des Lehrplans 21 hätte dem Kanton Basel-Landschaft der Austritt aus dem HarmoS-Konkordat aufgrund der hängigen Initiative Nr. 8 gedroht.
- Oktober: Die SSBL kündigt an einer Pressekonferenz den Rückzug von Initiative Nr. 8 «Ja zum Austritt aus dem überteuerten und gescheiterten Harmos-Konkordat» an. Mit der Degradierung des Lehrplans 21 zur «Mustervorlage» im September ist das Ziel beliebiger Veränderungen daran in BL erreicht. Der Weg ist hiermit frei, den Lehrplan 21 mit seinen 3'536 Kompetenzbeschreibungen zu korrigieren.
- Dezember: Aus dem Verein «Starke Schule Baselland» wird der Verein «Starke Schule beider Basel» (SSbB). Dieser Namenswechsel erfolgt, weil immer mehr Mitglieder auch im Nachbarkanton Basel-Stadt politisch aktiv werden wollten.
2017
- Mai: Initiative Nr. 7 «Ja zu fachlich kompetent ausgebildeten LP» wird mit 78.3% deutlich abgelehnt. Trotz eindeutigem Ergebnis kann sie einen Teilerfolg erzielen: Die Ungleichbehandlung beim Lohn zwischen konsekutiv und integrativ ausgebildeten LP der Sekundarstufe I sollte baldmöglichst aufgehoben werden. Zwischenzeitlich werden LP beider Ausbildungsgänge in die gleiche Lohnklasse eingeteilt. Dies ist deshalb bedeutsam, weil damit mehr LP den fachlich aufwändigeren konsekutiven Ausbildungsweg bestreiten können. Integrativ ausgebildete LP werden nun vermehrt in den Leistungsprofilen A und E eingesetzt, solche mit konsekutivem Ausbildungsweg in den Profilen E und P.
- Juni: Um die Marginalisierung der Fächer Geografie, Geschichte, Biologie, Physik und Chemie zu verhindern, wird die Initiative Nr. 13 «Ja zu einer pädagogisch sinnvollen Stundentafel» lanciert. Die Fächer sollen weiterhin mit mindestens 2 Lektionen pro Woche unterrichtet werden. Der Bildungsrat hatte aufgrund des Volksentscheides zur Weiterführung der Einzelfächer beschlossen, einzelne derselben nur noch mit einer Wochenlektionen in den Stundenplänen zu dotieren.
- Oktober: Nach intensiven Verhandlungen zwischen Bildungsrat, Vertretern des Landrats und der SSbB überarbeitet ersterer die Stundentafel und erfüllt dabei sämtliche Forderungen der Initiative Nr. 13 «Ja zu einer pädagogisch sinnvollen Stundentafel». Somit kann diese im Dezember 2017 zurückgezogen werden.
2018
- Juni: Initiative Nr. 10 «Stopp der Überforderung von SuS: Eine Fremdsprache auf der Primarstufe genügt» wird vom Stimmvolk mit 67.7% abgelehnt. Die Initiative erzielt keine nachhaltige Wirkung, sie muss als Misserfolg gewertet werden.
- Juni: Der Gegenvorschlag der Regierung zu Initiative Nr. 12 «Ja zu Lehrplänen mit klar definierten Stoffinhalten und Themen» wird vom Stimmvolk mit 84.2% deutlich angenommen. Dies ist ein bedeutender Erfolg der SSbB. Folglich wird in Baselland anstelle des Lehrplans 21 der sogenannte "Lehrplan Volksschule Baselland" eingeführt. Er besteht aus den beiden Lehrplanteilen A «Stoffinhalte und Themen» und B «Kompetenzbeschreibungen».
- August: Die SSbB kann drei LP in die Arbeitsgruppen «Fremdsprachen» des Kantons delegieren. Deren Aufgabe: Evaluation neuer Englisch- und Französischlehrmittel für Primar und Sek. 1. Schon früh zeigt sich, dass das Amt für Volksschulen (AVS) die Arbeitsgruppen als Marionetten sieht, welche die vom AVS vorgefertigten Lehrpläne abnicken sollen. Besonders die Englischfachgruppe Sek. 1 setzt sich gegenüber dem AVS durch und erarbeitet einen komplett neuen, rein auf Stoffinhalten basierenden Lehrplan im Umfang von rund zwei Seiten pro Schuljahr.
- September: Immer deutlicher zeigt sich, dass der Fremdsprachenunterricht mittels der Passepartout-Ideologie gescheitert ist. Die meisten SuS verfehlen die Lernziele, sind frustriert und demotiviert. Um der nicht formulierten Initiative Nr. 11 «Stopp dem Verheizen von SuS: Ausstieg aus dem gescheiterten Passepartout-Fremdsprachenprojekt» zum Durchbruch zu verhelfen und die untauglichen Passepartout-Lehrmittel «Mille feuilles», «Clin d’oeil» und «New World» zu ersetzen, wird Initiative Nr. 15 «Passepartout-Lehrmittel Mille feuilles, Clin d’oeil und New World durch gute Schulbücher ersetzen» als formuliertes Begehren lanciert. Hauptziel der formulierten Initiative: Erhöhung des Drucks auf die Taskforce «Fremdsprachen», in der die SSbB auf grossen Widerstand stösst. Sie ist verantwortlich für die Ausarbeitung einer Gesetzesvorlage für Initiative Nr. 11. Die formulierte Nr. 15 zeigt deutliche Wirkung. Die Vertreter/-innen der SSbB können sich zusammen mit dem LVB durchsetzen, wie sich später zeigt. Massgebend für den Erfolg ist auch das Verhandlungsgeschick der Bildungsdirektorin, Monica Gschwind, in den folgenden Monaten.
2019
- März: Zwischen den Parteien, Verbänden und der SSbB besteht Konsens, dass Lehrmittelfreiheit die beste Umsetzung der Initiative Nr. 11 «Stopp dem Verheizen von SuS: Ausstieg aus dem gescheiterten Passepartout-Fremdsprachenprojekt» darstellt. Der Bildungsrat solle eine Lehrmittelliste mit mehreren anerkannten Lehrmitteln beschliessen, aus welcher jede LP das für ihre Klasse geeignetste Lehrmittel frei wählen kann. Die SSbB stimmt dem zu, weil dadurch die ungeliebten Passepartout-Lehrmittel innert Kürze weitgehend aus den Klassenzimmern verschwinden werden. Zudem werde die Initiative so umgesetzt, dass die angestrebte Lehrmittelfreiheit nicht nur für die Fremdsprachen Englisch und Französisch gelte, sondern für alle Fächer. Damit wird ein wesentliches Ziel der SSbB erfüllt.
- April: Die SSbB zieht Initiative Nr. 6 «Niveaugetrennter Unterricht an den Sekundarschulen» zugunsten des Gegenvorschlags der BKSD zurück. Auch wenn dieser weniger weit geht erachtet sie ihn als guten Kompromiss.
- Juni: Initiative Nr. 14 «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3’500 Kompetenzbeschreibungen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» wird mit 2'074 Unterschriften bei der Landeskanzlei eingereicht.
- November: Der Gegenvorschlag betreffend «Niveaugetrennter Unterricht an den Sekundarschulen» wird vom Stimmvolk mit 83.5% deutlich angenommen. Damit ist auch diese Initiative ein Erfolg.
- November: Die Umsetzungsvorlage der Initiative Nr. 11 «Stopp dem Verheizen von SuS: Ausstieg aus dem gescheiterten Fremdsprachenprojekt» wird vom Stimmvolk mit 84.8% deutlich angenommen. Damit wird im Kanton Basel-Landschaft eine «geleitete Lehrmittelfreiheit» eingeführt. Die LP wählen künftig aus einer Liste von Lehrmitteln ihr bevorzugtes Schulbuch. Somit können sie die Passepartout-Lehrmittel vermeiden, ein weiterer wichtiger Erfolg für die SSbB.
- November: Der Entscheid des Stimmvolks für Lehrmittelfreiheit hat Auswirkungen auf andere Kantone: So werden auch in Bern und Solothurn politische Vorstösse eingereicht mit dem Ziel einer Lehrmittelfreiheit wie in Baselland.
- November: Die Ziele der Initiative Nr. 15 «Passepartout-Lehrmittel Mille feuilles, Clin d’oeil und New World durch gute Schulbücher ersetzen» sind mit der Annahme der Umsetzungsvorlage zur Initiative Nr. 11 erfüllt. Die 2’104 gesammelten Unterschriften liegen seither im Büro der SSbB. Es ist bereits die zweite Initiative, bei der auf die Einreichung der Unterschriften verzichtet wird, da die Forderungen bereits vorgängig erfüllt sind.
- Dezember: Dank des Erfolgs der Lehrmittelinitiative in Basel-Land folgen diverse Gespräche mit Vertretern der Basler Parteien SP, glp, FDP und SVP zur Abklärung des Interesses an einer Lehrmittelinitiative im Stadtkanton.
2020
- Januar: An der Vorstandssitzung der SSbB wird beschlossen, die Sekundarlehrerin Kathrin Zimmermann in den Vorstand aufzunehmen. Ihr Aufgabenbereich umfasst hauptsächlich Aktivitäten im Kanton Basel-Stadt.
- Januar: Der Vorstand der SSbB beschliesst gemeinsam mit Basler Politiker/-innen die Lancierung einer Lehrmittelinitiative im Stadtkanton. Wegen Machtkämpfen und Rivalitäten zwischen den Basler Parteien, wird die SSbB als unabhängige Organisation von allen Seiten um die Federführung bei der Initiative gebeten. Das politisch sehr breit abgestützte Initiativekomitee wird daraufhin zusammengestellt.
- Februar: Initiative Nr. 16 «LP dürfen diejenigen Lehrmittel einsetzen, mit welchen sie die SuS am besten fördern können» ist die erste der SSbB im Stadtkanton. An der Pressekonferenz zur Lancierung am 5. Februar nehmen Vertreter/-innen der Parteien SP, glp, FDP und SVP sowie das Sekretariat der SSbB teil. Die im Januar inoffiziell angekündigte Initiative zeigt bereits am 3. Februar Wirkung: RR Conradin Cramer informiert in einer Medienmitteilung, dass den LP auch in Basel alternative Lehrmittel zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Basler Erziehungsdirektor beabsichtigt damit, der Initiative der SSbB den Wind aus den Segeln zu nehmen.
- März: Fünf Wochen nach dem Startschuss sind bereits 450 Unterschriften zusammen. Die Sammlung auf der Strasse muss jedoch aufgrund der Corona-Pandemie ab der zweiten Monatshälfte unterbrochen werden.
- Juni: Die Basler Regierung beschliesst einen Fristenstillstand um drei Monate. Die Unterschriftensammlung wird für diese Zeit untersagt, auf der Strasse, per Post und auf elektronischem Weg.
- Oktober: Ab Oktober 2020 arbeitet Lena Heitz als zusätzliche Unterstützung im Sekretariat der SSbB.
- Dezember: Die SSbB führte eine breit angelegte Umfrage zum Thema «Leistungsniveau der Schüler/-innen heute im Vergleich zu vor 5 Jahren» bei den Lehrpersonen der Schulstufen Primar, Sek 1 und Sek 2 durch. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Eine deutliche Mehrheit der Lehrpersonen (63.3%) stuft die Leistungen der Schüler/-innen heute schlechter oder deutlich schlechter ein als früher. Lediglich 7.9% stufen die Leistung der heutigen Schüler/-innen als besser oder deutlich besser ein. 28.5% sehen keinen relevanten Leistungsunterschied. Auffallend ist, dass einer der genannten Hauptgründe für die vermutete Leistungsreduktion die verminderte Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit sowie die nicht vorhandene Fähigkeit ist, Gedankengänge zu verknüpfen und vernetzt zu denken. Ein vernichtendes Urteil also für den eingeführten kompetenzorientierten Lehrplan, der genau diese Fähigkeiten hätte besonders fördern sollen.
2021
- Februar: Bereits mehrere Monate vor der Abstimmung über Initiative Nr. 14 «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3’500 Kompetenzbeschreibungen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» zeigt diese Wirkung: Der Bildungsrat beauftragt das AVS, den Lehrplanteil A (Stoffinhalte und Themen) von vier weiteren Fächern (Deutsch, Mathematik, Geschichte und Geografie) strukturell und quantitativ zu überarbeiten. Ein weiterer Meilenstein besteht in der Entscheidung von RR Monica Gschwind, wonach LP fortan selbst entscheiden, auf welchen der beiden Lehrplanteile A (Stoffinhalte und Themen) oder B (Kompetenzbeschreibungen) sie ihren Unterricht aufbauen. Faktisch bedeutet dies, dass die rund 3'500 Kompetenzbeschreibungen zwar Bestandteil des «Lehrplans Volksschule Baselland» bleiben, wegen deren Nichtbeachtung durch die allermeisten LP aber zur Makulatur werden. Die Ursache dieser Entwicklung ist der EDK-Entscheid, wonach der Lehrplan 21 lediglich eine unverbindliche Mustervorlage darstellt. Die Lancierung der Initiative Nr. 14 «Die gigantische und unerfüllbare Anzahl von 3’500 Kompetenzbeschreibungen auf ein vernünftiges Mass reduzieren» bringt der SSbB ergo einen wichtigen Erfolg, unabhängig vom Resultat der Abstimmung am 7. März.
- März: Das Baselbieter Stimmvolk will im Bildungsgesetz keine Beschränkung der Anzahl Kompetenzbeschreibungen im Lehrplan Volksschule Baselland auf maximal 1'000 festschreiben und lehnt die bedeutungslos gewordene Initiative mit 65.6% ab.
- März: Die SSbB wächst kontinuierlich seit der Gründung anlässlich der ersten Versammlung, an welcher 72 Eltern und LP teilnahmen. Am 25. März 2021, kurz vor ihrem zehnjährigen Jubiläum, zählt die SSbB 6'313 Mitglieder und Unterstützer/-innen. Beachtenswert ist auch die Frequentierung der Website http://www.starke-schule-beider-basel.ch: In den vergangenen 365 Tagen haben 11'407 unterschiedliche Users die Website mindestens einmal besucht. Heute besteht der Vorstand der SSbB aus folgenden sechs Personen: Regina Werthmüller, Michael Pedrazzi, Kathrin Zimmermann, Jürg Wiedemann, Saskia Olsson und Alina Isler. Der Vorstand ist nicht hierarchisch, folglich gibt es kein Präsidium. Neben Saskia Olsson und Alina Isler arbeitet seit einigen Monaten zusätzlich Lena Heitz im Sekretariat der SSbB.
- April: Am Sonntag, 4. April 2021 wird die «Starke Schule beider Basel» 10 Jahre alt. Wir blicken auf eine spannende und intensive Dekade zurück. Aufgrund der Corona-Pandemie verzichtet die SSbB auf ein Fest. Zum zehnjährigen Jubiläum erhält die SSbB viel Lob, Anregungen und Ideen:
"Statements zum 10-jährigen Jubiläum"
- Juni: Die Initiative Nr. 16, welche im Februar 2020 im Kanton Basel-Stadt eingereicht wurde, kann ohne deren Einreichung als grosser Erfolg bezeichnet werden. Die einzelnen Lehrpersonen dürfen, unter Einhaltung des Budgets des Schulhauses, auswählen mit welchem alternativ-obligatorischen Lehrmittel sie arbeiten wollen. Dazu hat das Erziehungsdepartement eine Lehrmittelliste veröffentlicht, welche nach wie vor ergänzt und erweitert wird. Somit gleicht sich das System des Stadt-Kantons langsam an dasjenige des Land-Kantons an.
- Juni: Regina Werthmüller (Vorstandsmitglied SSbB) reicht im Landrat eine Motion ein, welche die Überarbeitung des Promotionssystems der Sekundarstufe 1 fordert. Neu soll promoviert werden, wer während der gesamten Sekundarschulzeit in allen drei Bereichen Phil. 1, Phil. 2 und Phil. 3 einen genügenden Notenschnitt erreicht. Ungenügende Noten können damit nur durch Fächer des gleichen Bereichs kompensiert werden.
- Juli: Lena Bubendorf beginnt neu als Sekretariatsmitglied auf dem Gemeinschaftsbüro für die SSbB zu arbeiten.
- August: Das Promotionssystem an den Sekundarschulen hat eine klare Schwäche: Trotz Beförderung erfüllen viele Schüler/-innen am Ende der obligatorischen Schulzeit die Bedingungen für eine weiterführende Schule nicht. An einer Umfrage der SSbB nahmen 296 Personen teil. Ein Grossteil der befragten Lehrpersonen (71.9%) sieht betreffend Promotionssystem Handlungsbedarf. Des Weiteren wurden vier alternative Promotionsmodelle zur Beurteilung vorgeschlagen. Die grösste Zustimmung hat das Modell 2 erhalten, bei welchem die Fächer der Bereiche Phil. 1 und Phil. 2 in einem Bereich zusammengefasst werden. Innerhalb dieser Fächer müssen in den beiden Leistungsniveaus E und P ungenügende Noten wie bis anhin doppelt kompensiert werden. Eine Kompensation aus dem Bereich Phil. 3 ist jedoch nicht möglich. Sprachliche Schwächen können somit mit Stärken aus den naturwissenschaftlichen Fächern ausgeglichen werden und umgekehrt. Des Weiteren können aber auch ungenügende Noten im Bereich Phil. 3 mit Fächern des neuen Bereichs Phil. 1+2 kompensiert werden. Das Leistungsniveau A wäre von diesem Modell nicht betroffen.
- September: Die Gymnasialquote im Kanton Basel-Stadt ist enorm hoch und gleichzeitig hat der Stadtkanton die höchste Quote der Studierenden, die ihr Studium nicht erfolgreich abschliessen können bzw. abbrechen müssen. Bei einer Umfrage der SSbB, an welcher 347 Personen aus Basel-Stadt teilnahmen, ergab sich, dass eine deutliche Mehrheit der Lehrpersonen (64.5%) die Gymnasialquote senken möchte. Am meisten Zustimmung erhielten die Massnahmen «Klare Übertrittskriterien von der Sekundarstufe 1 ans Gymnasium» (72.9%), gefolgt von «strengere Noten an den Sekundarschulen» (45.8%) und «Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium». 15.9% waren für andere Massenahmen. Zu berücksichtigen ist, dass Mehrfachnennungen möglich waren.
- November: Nachdem das Amt für Volksschulen veröffentlicht hat, dass Kleidervorschriften an den Schulen in das Grundrecht der persönlichen Freiheit eingreifen, widersetzt sich dem eine Lehrperson der Sekundarschule Reinach mehrfach. Sie schickt eine Schülerin sogar während einer Prüfungssituation nach Hause, was sich selbstredend auf die Note auswirkt. Nach Kontakt mit den betroffenen Eltern hat die SSbB eine aufsichtsrechtliche Anzeige gegen die besagte Lehrperson eingereicht. Danach lenkt die Schulleitung der Sekundarschule Reinach ein und teilt mit, dass das Tragen von Jogginghosen zukünftig nicht mehr sanktioniert werde.
2022
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Januar: Die SSbB besteht ungefähr zu ungefähr gleichen Teilen aus Lehrpersonen, Eltern und Bildungsinteressierten. Die Idee eines Berufsverbandes wurde im Vorstand fallen gelassen, weil aus Kreisen von Nicht-Lehrpersonen verständlicherweise Bedenken aufkamen, dass bei einer offiziellen Anerkennung als Berufsverband weniger die Interessen der Eltern vertreten werden würden. Weil die SSbB sowohl den Eltern als auch den Lehrpersonen gerecht werden möchte, der Fokus hauptsächlich auf einem guten Bildungssystem und nur zweitrangig auf gewerkschaftlichen Fragen liegt, hat die SSbB entschieden, sich nicht als Berufsverband anerkennen zu lassen, obwohl die Bedingungen erfüllt wären. Die SSbB wird jedoch weiterhin Lehrpersonen beraten und unterstützen.
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März: Die im Juni 2021 eingereichte Motion «Promotionssystem der Sekundarschulen muss verbessert werden» von Vorstandsmitglied Regina Werthmüller wurde vom Landrat mit deutlicher Mehrheit angenommen und als Postulat überwiesen. Die Bildungsdirektion hat damit den offiziellen Auftrag erhalten, das Postulat zu prüfen und zu überarbeiten.
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März: Seit einiger Zeit finden in der Bildungslandschaft vermehrt Diskussionen statt, ob es an den Primar- und Sekundarschulen eher eine Semesterpromotion oder eine Jahrespromotion geben soll. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile. Um ein breites Meinungsbild zu erhalten, hat die SSbB in den mit 514 Teilnehmenden eine Umfrage zum Thema „Semester- oder Jahrespromotion“ durchgeführt. Bei der Primarschule sprechen sich 50.4% für eine Jahrespromotion und nur 27.0% für eine Semesterpromotion aus. Die meistgenannte Begründung dafür ist der grosse Notendruck, welcher jede Zeugnisvergabe mit sich bringt. Für die Sekundarstufe 1 fiel das Ergebnis weniger deutlich aus. Die Semesterpromotion befürworten 46.6% der Befragten, 40.6% hingegen empfinden die Jahrespromotion als sinnvoller. Die Begründungen dafür gehen praktisch alle in die gleiche Richtung. Mit der Einteilung in die drei Leistungsniveaus A, E und P lässt die Semesterpromotion diesbezüglich zeitnahe Änderungen zu. Die Schüler/-innen können so schneller in den passenderen Leistungszug wechseln, verbleiben nicht eine lange Zeit im falschen Niveau und leiden dadurch nicht an einer täglichen Unter- oder Überforderung im Unterricht.
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Juni: Die SSbB beschliesst, Monica Gschwind bei den kommenden Regierungsratswahlen im Februar 2023 zu unterstützen. Während ihrer achtjährigen Amtszeit als Regierungsrätin und Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportkommission (BKSD) vermochte Monica Gschwind im Bildungsbereich viel Positives bewegen. Zahlreiche gescheiterte Reformen konnte sie stoppen und korrigieren. Ausserdem wurden zahlreiche Kernanliegen der SSbB umgesetzt, welche ohne die verantwortungsvolle Arbeit von Monica Gschwind nicht hätten erreicht werden können. Monica Gschwind gelang es, Ruhe ins Baselbieter Schulsystem und die Schulen mit breit abgestützten Lösungen vorwärts zu bringen.
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September: Nach 11-jähriger Amtszeit tritt Regina Werthmüller (Landrätin parteiunabhängig und Vorstandsmitglied SSbB) am 1. September 2022 aus dem Landrat zurück. Sie möchte aufgrund ihres beruflich grösseren Arbeitspensums als Lehrperson politisch kürzertreten. Regina Werthmüller war während ihrer gesamten Amtszeit im Landrat politisch ausgesprochen engagiert und vor allem die Vorstösse im Zusammenhang mit den Passepartout-Lehrmitteln (Mille feuilles, Clin d’oeil, New World) und zum Baselbieter Lehrplan haben massgebend mitgeholfen, der geleiteten Lehrmittelfreiheit und dem Stofflehrplan Volksschule Baselland mit klar definierten Inhalten und Jahreszielen zum Durchbruch zu verhelfen. Nach dem Rücktritt von Werthmüller als Parlamentarierin wird neu ab September Landrätin Anita Biedert, welche als ausgebildete Lehrperson der Primar- und Sekundarstufe I noch über das ordentliche Pensionsalter hinaus auf der Primarstufe unterrichtet und damit über ein versiertes Bildungswissen verfügt, die Interessen der SSbB im Landrat vertreten und entsprechende Vorstösse einreichen.
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September: Die SSbB führt mit über 500 Teilnehmenden eine breit angelegte Umfrage bei den Lehrpersonen betreffend Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe durch. Die Resultate sind vernichtend: Über 72% der Befragten geben an, dass der Aufwand von 10 Jahreslektionen Französischunterricht in Anbetracht der erreichten Fähigkeiten am Ende Primarschulzeit nicht gerechtfertigt ist. Über 82% geben ausserdem an, dass das Fremdsprachenkonzept überarbeitet werden soll. Da auf bildungspolitischer Ebene die Forderung im Raum steht, das Fach Französisch auf der Primarstufe abzuschaffen, konnten die Umfrageteilnehmenden auch hierzu Stellung nehmen. Die Idee, Französisch in der Primar zu streichen und die freiwerdenden Lektionen für die Stärkung anderer Fächer zu verwenden, stufen über 63% als sinnvoll oder eher sinnvoll ein.
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Oktober: Gestützt auf die im September durchgeführte Umfrage der SSbB reicht Landrätin Anita Biedert im Landrat einen Vorstoss ein, der die Abschaffung vom Fach Französisch auf der Primarstufe verlangt. Sie bittet die Regierung eine Vorlage auszuarbeiten, die auf Gesetzesebene festlegt, dass auf der Primarstufe nur Englisch als Fremdsprache unterrichtet wird. Der Französischunterricht soll erst auf der Sekundarstufe 1 beginnen. Des Weiteren sollen allfällige Verträge und Konkordate, welche diese Umsetzung tangieren, gekündigt werden.
- Oktober: Aufgrund einer in Basel-Stadt eingereichten Motion, welche den Schulleitungen verbieten will, Lehrpersonen mit einem Beschäftigungsgrad von weniger als 50% anzustellen, hat die SSbB eine Umfrage mit über 800 teilnehmenden Lehrpersonen durchgeführt. Das Resultat ist aussagekräftig und spricht Bände: Ein Verbot von Kleinpensen unter einem Anstellungsverhältnis von 35% lehnen 66.4% der Befragten klar ab, ein Verbot von Kleinpensen unter 50% lehnen sogar 82.6% ab. Als Folge einer solchen Mindestpensenregelung nennen die Teilnehmenden die Verminderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und den damit verbundenen Attraktivitätsverlust des Berufs. Ausserdem hätten Studierende so nicht mehr die Möglichkeit, bereits während der Ausbildung kleine Pensen zu übernehmen, womit Schulen noch grössere Schwierigkeiten hätten, offene Stellen zu besetzen.
2023
- Januar: Saskia Olsson hat nach über 10-jähriger intensiver bildungspolitischer Arbeit im Januar ihren letzten Arbeitstag bei der SSbB und konzentriert sich fortan auf ihren beruflichen Weg. Sie wird eine Lücke hinterlassen, welche nur sehr schwer geschlossen werden kann. Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute! Die bisher von Saskia Olsson geführten Finanzen werden nun von den Vorstandsmitgliedern Lena Bubendorf und Lena Heitz übernommen.
- Februar: Monica Gschwind, die bisherige Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD), wird am 12. Februar für weitere vier Jahre in den Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft gewählt. Für die SSbB ist ihre Wiederwahl sehr erfreulich, denn die inhaltliche Position von Monica Gschwind stimmt in vielen Bereichen weitgehend mit derjenigen der SSbB überein. Ausserdem ist die Zusammenarbeit mit ihr seit vielen Jahren sehr konstruktiv. Die SSbB freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.
- Februar: Eine Umfrage der SSbB (507 Teilnehmende aus beiden Basler Halbkantonen) betreffend «Frühfranzösisch an den Primarschulen» sowie «Einführung von Förderklassen für dauernd störende Schüler/-innen» zeigt ein klares Bild: Eine überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden kritisiert das heutige Konzept mit Frühfranzösisch ab der dritten Klasse. Die Schüler/-innen seien überfordert und die Sprache wird zum Frustfach. Obwohl inhaltlich das heutige Konzept für Frühfranzösisch sehr deutlich kritisiert wird, ist der Anteil derjenigen, welche auf der Primarstufe nicht auf Französisch verzichten wollen, mit 40.4% relativ gross. Eine Mehrheit von 52.6% sehen Vorteile, wenn Englisch die einzige Fremdsprache ist. 7% wollten oder konnten die Frage nicht beantworten. Bei der zweiten Thematik der Umfrage fordert eine grosse Mehrheit der Befragten die Einführung von Förderklassen auf der Primarstufe (84.4% Zustimmung) und auf der Sekundarstufe 1 (82.0% Zustimmung).
- Juli: Neu auf dem Sekretariat der SSbB arbeitet seit dem 16. Juli Charlotte Höhmann in einem Pensum von wöchentlich 4 bis 5 Stunden. Sie ist für die Adressverwaltung und allgemeine Sekretariatsaufgaben zuständig. Ebenso hilft sie bei der Betreuung der Webseite der SSbB mit. Charlotte hat soeben ihre obligatorische Schulzeit beendet und beginnt Mitte August mit dem Gymnasium (Schwerpunktfach Englisch mit IB 1) in Basel-Stadt.
- Dezember: Der Landrat hat den Vorstoss «Klare Richtlinien für den Übertritt von der Primar- in die Sekundarschule» von Anita Biedert, der in Zusammenarbeit mit der SSbB entstanden ist, deutlich angenommen. Die Annahme bedeutet, dass die BKSD die Verordnung über die schulische Laufbahn anpassen und klare Kriterien für den Schulstufenübertritt erarbeiten muss.
2024
- Februar: Die SSbB führt mit 535 Lehrpersonen und Bildungsinteressierten beider Basler Halbkantone eine Umfrage zu den neusten Resultaten der PISA-Studie 2022 durch. Die Teilnehmenden haben 21 Thesen nach ihrem Einfluss auf den in der Studie festgestellten Bildungsabbau beurteilt. Der hohe Medienkonsum und eine zu exzessive Digitalisierung sind gemäss den Umfrageteilnehmenden die Hauptursache für den Leistungsabfall der Schüler/-innen in den Fächern Deutsch und Mathematik.
- März: In Zusammenarbeit mit der SSbB reicht Landrätin Anita Biedert zwei Vorstösse im Zusammenhang mit der Digitalisierung und dem stetig steigenden Medienkonsum der Schulkinder ein. Ziel der Vorstösse ist es, den Einsatz von digitalen Geräten an den Volksschulen zu reduzieren und damit den negativen Auswirkungen auf das Lernen und die Sprachentwicklung entgegenzuwirken.
- August: Das Sekretariat der SSbB bekommt weitere Unterstützung: Ab August 2024 arbeiten Anahi Sidler, welche Politikwissenschaften studiert, und Lavinia Beck, welche das Gymnasium Leonhard mit Italienisch besucht, auf dem Büro der SSbB.
- September: Die SSbB führt mit 786 Lehrpersonen und Bildungsinteressierten beider Basler Halbkantone eine Umfrage zur integrativen Beschulung und deren Erfolg durch. Die Ergebnisse sind eindeutig: Fast 90% der Umfrageteilnehmenden befürworten eine Korrektur der integrativen Beschulung. Rund 86% wünschen sich flächendeckende Kleinklassen. Die Umfrage wurde in zahlreichen Berichterstattungen erwähnt und hat auf politischer Ebene schweizweit einiges ausgelöst: Nicht nur grosse Parteien beschäftigen sich nun öffentlich mit dem Thema «Integration», auch wurden diverse Vorstösse in den Kantonen Baselland, Basel-Stadt und Zürich eingereicht.