Kantonale formulierte Volksinitiative
Ja zu den Fächern Geschichte, Geo- grafie, Biologie, Physik und Chemie
An den Sekundarschulen sollen die Einzelfächer Geschichte, Geografie, Biologie, Physik und Chemie abgeschafft und durch die Sammelfächer "Räume, Zeiten, Gesellschaft" sowie "Natur und Technik" ersetzt werden. Diese Änderung führt zu einer klaren Abwertung der für viele Berufe bedeutenden und unerlässlichen Einzelfächer. Der Sekundarstufe I droht also via Sammelfächer ein massiver Qualitätsverlust und damit verbunden ein erheblicher Bildungsabbau.
Die unterzeichneten, im Kanton Basel-Landschaft stimmberechtigten Personen, stellen, gestützt auf §28 Absätze 1 und 2 KV, das folgende formulierte Begehren:
- Das Bildungsgesetz (vom 6. Juni 2002) SGS 640 wird wie folgt geändert:
- § 28, Abs. 4 An den Sekundarschulen werden die Fächer Geschichte, Geografie, Physik, Biologie und Chemie als Einzelfächer unterrichtet und benotet. II. Sind alle Voraussetzungen für das Inkrafttreten dieser Änderung erfüllt, so tritt sie mit Beginn des darauf folgenden Schuljahres in Kraft.
Den Unterschriftenbogen können Sie hier herunterladen. Die Sammelfrist seit dem 18. August 2015 abgelaufen.
Argumentarium & Pressekonferenzen
An den
Sekundarschulen sollten die Einzelfächer Geschichte, Geografie, Biologie,
Physik und Chemie abgeschafft und durch die Sammelfächer "Räume,
Zeiten, Gesellschaften" sowie "Natur und Technik" ersetzt werden. Dieses
Vorhaben der früheren Regierung, welches angeblich vernetztes Denken, lebensnahen Unterricht
und Einblick in die Zusammenhänge verschiedener Fächer fördern wollte, hätte nur eins getan: weit über das Ziel hinaus geschossen.
Eigentlich ging es um einen Paradigmenwechsel. Mit der Einführung der
Sammelfächer sollten nicht mehr fundiert ausgebildete
Lehrpersonen mit Universitätsabschluss unterrichten, sondern
Generalisten und Allrounder. In Schmalspur-Kursen sollten sie an den
Fachhochschulen ausgebildet werden und nur noch über einen Bruchteil der heutigen Fachausbildung verfügen. Dementsprechend hätte auch der Unterricht ausgesehen. Das bisherige Ziel, den Jugendlichen ein
möglichst tiefes Verständnis wissenschaftlicher Gesetzmässigkeiten zu
vermitteln, sollte einem oberflächlichen Breitbandunterricht
geopfert werden. Der Sekundarstufe I hätte also via Sammelfächer ein
massiver Qualitätsverlust und damit verbunden erheblicher Bildungsabbau gedroht.
Daher
stellte das Sammelfach-Vorhaben auch einen massiven Eingriff in die
Berufs- und Zukunftschancen der Schüler/-innen dar. Sind es doch gerade
solide Vorkenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern, die für
viele Ausbildungen von eminenter Bedeutung sind. Insbesondere am
Wirtschaftsstandort Basel ist die Schule in der Pflicht und
Verantwortung, ein besonderes Gewicht auf einen fundierten
naturwissenschaftlichen Unterricht zu legen. Dies nicht zuletzt, um
nicht die Konkurrenzfähigkeit der SchulabgängerInnen zu gefährden.
Pressekonferenz vom 24.06.2015
An der Pressekonferenz wurde die Initaitive "Ja zur den Fächern Geschichte, Geografie, Biologie, Physik und Chemie" der SSbB lanciert. Folgende Personen haben an der Konferenz teilgenommen:
- Saskia Olsson (Geschäftsleiterin Komitee Starke Schule Baselland): Statement
- Regina Werthmüller (Landrätin parteiunabhängig): Statement
- Jürg Wiedemann (Landrat Grüne-Unabhängige, Vorstandsmitglied Komitee Starke Schule Baselland)
Pressekonferenz vom 21.04.2016
Am 5. Juni 2016 stimmt das Volk über drei wegweisende Bildungsvorlagen ab. Die Starke Schule Baselland spricht sich klar für eine Annahme der drei Vorlagen "Bildungsqualität auch für schulisch Schwächere", "Einführung Lehrplan 21" und "Verzicht auf kostentreibende Sammelfächern" aus. Folgendes Statement wurde betreffend Sammelfächer abgegeben:
Plakate der Abstimmungskampagne
Am 5. Juni 2016 kommt die Initiative "Bildungsqualität auch für schulisch Schwächere" der Starken Schule Baselland sowie zwei von der Starken Schule Baselland ausgearbeitete Parlamentarische Initiativen (Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer, Einführung Lehrplan 21) zur Abstimmung, welche von Landrat Jürg Wiedemann eingereicht wurden. Die Kampagne wurde deshalb mit einem 3 x JA Slogan geführt.
Bei den Sammelständen der Unterschriftensammlung wurden folgende Plakate aufgestellt:
Aktueller Stand
Eine Parlamentarische Initiative mit den gleichen Forderungen wie die Volksinitiative wurde von der Starken Schule Baselland ausgearbeitet und im Juni 2015 von Landrat Jürg Wiedemann eingereicht.
Juni 2016: Am 05.06.2016 stimmen 61.0% JA zur Parlamentarischen Initiative "Verzicht auf kostentreibende Sammelfächer". Dadurch sind die wichtigen Einzelfächer Geschichte, Geografie, Biologie, Physik und Chemie gesichert und können nicht wie vom Lehrplan 21 vorgesehen als diffuse Sammelfächer mit den Titeln "Räume, Zeiten, Gesellschaften" und "Natur und Technik" unterrichtet werden. Die Fächer sind nun fest im Bildungsgesetz verankert und müssen einzeln bewertet und benotet werden.
Mit der Annahme dieser Vorlage, die ursprünglich von Landrat Jürg Wiedemann (Grüne-Unabhängige) als Parlamentarische Initiative im Landrat eingereicht wurde, setzt das Baselbiet ein deutliches Zeichen. Die von der Starken Schule gesammelten 3'400 Unterschriften der Volksinitiative "Ja zu den Fächern Geschichte, Geografie, Biologie, Physik und Chemie" mussten in
der Folge gar nicht mehr eingereicht werden. Die Starke Schule wertet
die Verhinderung der Sammelfächer als bedeutenden Erfolg in der
bildungspolitischen Auseinandersetzung.In verschiedenen anderen Kantonen wurden ebenfalls Initiativen gegen die Sammelfächer eingereicht. Es besteht nun eine gute Chance, dass auch in diesen Kantonen die Sammelfächer vom Volk abgelehnt werden.
Mitglieder des Initiativ- und Unterstützungskomitees
Samuel Bänziger, Rheinstr. 9, 4127 Birsfelden (Student Wirtschaftswissenschaften); Edmond Bernard, Dorfstr. 9, 4243 Dittingen (Gemeinderat Grüne-Unabhängige); Vicente Marco Bohorquez, Poststr. 2, 4124 Schönenbuch (Marketingfachmann, Grüne-Unabhängige); Markus Clauwaert, Muttenzerstr. 99, 4127 Birsfelden (Lehrperson Sek. 1); Martin Friedli, Baslerstr. 341, 4123 Allschwil (Grüne Unabhängige); dipl. phil. II Annemarie Fränkl, Rieschweg. 28, 4123 Allschwil (Biologin); Bea Fünfschilling, Bruderholzrain 18, 4102 Binningen (a. Landrätin FDP); David Golay, Hinterwängenweg 171, 4469 Anwil (Dozent Pädagogische Hochschule ZH; Grüne-Unabhängige); Madeleine Göschke, Binzenweg 12, 4102 Binningen (a. Landrätin Grüne); Alina Isler, Baselmattweg 199, 4123 Allschwil (Gymnasiastin, Sekretärin Starke Schule Baselland); Hansjürg Kipfer, Weihermattweg 2a, 4460 Gelterkinden (Sekundarlehrer); lic. phil I Bernhard Knab, Rieschweg 28, 4123 Allschwil (Lyriker, Musiker); Franz Näf, Maiengasse 16, 4123 Allschwil (Ausbildner FA); Karin Näf, Maiengasse 16, 4123 Allschwil (Grafikerin); Saskia Olsson, Hegenheimerstr. 21, 4123 Allschwil (Geschäftsleiterin Starke Schule Baselland); Michael Pedrazzi, Pappelstr. 24, 4123 Allschwil (Grüne-Unabhängige); Claudio Perin, Ebnetweg 11, 4460 Gelterkinden (Lehrperson Sek. I + II); Marie-Louise Rentsch, Hauptstr. 88, 4451 Wintersingen (Biomedizinische Analytikerin); Kathrin Schaltenbrand, Brennerstr. 62, 4123 Allschwil (FDP Allschwil); Werner Schweighauser, Bündtenweg 9, 4132 Muttenz; Regina Werthmüller, Rebbergweg 9, 4450 Sissach (Landrätin, parteiunabhängig); Jürg Wiedemann, Baslerstr. 25, 4127 Birsfelden (Landrat Grüne-Unabhängige), Hans-Ruedi Wigger, Mausackerweg 16, 4153 Reinach (Gymnasiallehrer).