Starke Schule beider Basel (SSbB)

4127 Birsfelden, E-Mail: Starke.Schule.beider.Basel@gmx.ch, PC 60-128081-8

 

Leserkommentar

Zum Artikel «Fataler Fehler im Baselbieter Personalgesetz»

Das Baselbieter Personalgesetz öffnet der Willkür Tür und Tor, indem es Vorgesetzte ermächtigt, Angestellte zu drangsalieren, ohne dass diese sich zur Wehr setzen können. Eine solche Gesetzgebung erinnert an totalitäre Regime und steht damit in krassem Widerspruch zu einer demokratischen Staatsordnung. Darüber hinaus verhindert dieses Gesetz eine Selbstkorrektur kantonaler Einrichtungen. Paradebeispiel in diesem Zusammenhang ist die Volksschule. Diese wurde durch eine die Realität ignorierende linke Bildungspolitik kaputt reformiert. Wer wäre hier besser geeignet, auf bestehende Missstände im Schulbetrieb aufmerksam zu machen, als Lehrkräfte? Doch diese bringen ihren Mund nicht auf, weil er durch erwähntes Personalgesetz geknebelt ist. Jüngstes Beispiel sind die vom LCH verheimlichten negativen Ergebnisse zur Umfrage betreffend Abschaffung der Leistungszüge und der Noten. Doch Whistleblower, die auf die Unterschlagung aufmerksam machen, wollen anonym bleiben, «weil sie mit Repressionen ihrer Schulleitungen rechnen...» (http://starke-schule-beider-basel.ch/archiv/Archiv_Artikel/WashatderLCHzuvertuschen.aspx), wenn diese eine weitere schulische Grossreform befürworten.

Felix Hoffmann, Sekundarlehrer
 
 

Zum Artikel «Fataler Fehler im Baselbieter Personalgesetz»

Der Artikel nennt ein gravierendes Problem beim Namen. Danke, dass das mal jemand aufs Tapet bringt! Und seien wir ehrlich: Wenn leichtfertig mit Verwarnungen gedroht wird oder solche gar ausgesprochen werden, trifft es meistens die Falschen. Entscheidend bei Verwarnungen ist häufig nicht der mangelnde Einsatz oder die ungenügende Arbeitsleistung, sondern bloss, welche Beziehung jemand zum Schulleiter hat. Wenn ein Lehrer es sich sehr einfach macht und den Unterricht kaum vorbereitet, aber einen guten Draht zum Rektor hat, passiert ihm garantiert nichts. Das System ist in seiner Willkür total unfair. Wer engagiert ist, aber eine Verwarnung erhält, nur weil der Schulleiter ihn oder sie persönlich nicht mag, wird völlig verunsichert. Eine Verwarnung ist eine krasse Massnahme, mit der man nicht gedankenlos um sich schlagen sollte. Man muss immer bedenken, welche Folgen das haben kann.

(Name der Redaktion bekannt)

 


News

  • Montag, Februar 17, 2025

    Bald alters- und niveaudurchmischter Unterricht in BS?

    Der Regierungsrat von Basel-Stadt beantragt eine Gesetzesänderung, um alters- und niveaudurchmischtes Lernen an allen Volksschulen in Basel-Stadt zu ermöglichen. Grundlage dafür ist eine mehrjährige Pilotphase an drei Schulen. (ai)

    Mehr

  • Samstag, Februar 08, 2025

    Uniprüfungen müssen wiederholt werden

    In Ferrara, einer italienischen Universität, müssen 362 Student*innen ihre Psychologieklausur nachholen, weil an der Prüfung mit KI getrickst wurde. (lb)

    Mehr

  • Donnerstag, Januar 23, 2025

    Keine ausserschulischen Aktivitäten für Schulkinder der Gemeinde Riehen

    Aufgrund eines mangelnden Budgetplans werden die Schulkinder der Gemeinde Riehen in diesem Jahr keine Schulausflüge machen dürfen (as).

    Mehr

  • Freitag, Januar 17, 2025

    Industrienacht bietet Einblick in Arbeitswelt

    Am Freitag, 9. Mai 2025 findet die dritte Industrienacht in der Region Basel statt. Rund 40 Unternehmen geben von 17–24 Uhr exklusive Einblicke in ihren Arbeitsalltag, ihre Kultur, ihre Geschichte. Für Schüler*innen, Lernende und Studierende ist der Eintritt gratis. (lh)

    Mehr

  • Donnerstag, Januar 16, 2025

    Das Jugendbücherschiff legt wieder an

    Das Basler Jugendbücherschiff ladet mit rund 1'000 neu erschienen Kinder- und Jugendbüchern zum lesen und stöbern ein. Vom 21. Januar bis 11. Februar liegt es an der Schifflände und bietet Veranstaltungen für Schulklassen, Tagesstrukturen und Familien an. (lh)

    Mehr

  • Mittwoch, Januar 15, 2025

    Jahres- statt Semesterzeugnisse im Kanton BS

    Ab dem Schuljahr 2025/26 erhalten die Schüler*innen der 6. Primarklasse im Kanton Basel-Stadt ein Jahreszeugnis Mitte April. Dieses ersetzt die üblichen Semesterzeugnisse, die vorher jeweils im Januar und Juni ausgestellt wurden. So entschied der Regierungsrat am 7. Januar 2025. (lh)

    Mehr

Spenden

Wir freuen uns über Ihre Spende.

Starke Schule beider Basel
4127 Birsfelden

PC 60-128081-8
IBAN CH98 0900 0000 6012 8081 8

01.09.2021

Handlungsbedarf beim heutigen Promotionssystem

Das Promotionssystem an den Sekundarschulen hat eine klare Schwäche: Trotz Beförderung erfüllen viele Schüler/-innenam Ende der obligatorischen Schulzeit die Bedingungen für eine weiterführende Schule (FMS, WMS, Gymnasium usw.) nicht. Sie erhalten auch keine anspruchsvolle Lehrstelle. An einer im August 2021 durchgeführten Umfrage der Starken Schule beider Basel (SSbB) nahmen 296 Personen teil. Ein Grossteil der Lehrpersonen sieht betreffend Promotionssystem Handlungsbedarf.

Damit Schüler/-innen am Ende der Sekundarschulzeit trotz erfolgreicher Beförderung nicht ohne sinnvolle Anschlusslösung dastehen, sollen möglichst früh ähnliche Promotionsbedingungen geschaffen werden wie im Falle eines Übertritts von der Sekundarstufe 1 in eine weiterführende. Das grösste Problem stellen in den beiden Leistungsniveaus E und P die Kompensationsmöglichkeiten von ungenügenden Noten in Kernfächern (Mathematik, Deutsch, Französisch, Englisch usw.) mit Fächern aus dem Bereich Phil. 3 (Werken, Musik, Sport usw.) dar. Ungenügende Leistungen in den für weiterführende Schulen oder Lehrbetriebe wichtige Fächer können so kompensiert werden, was den Schüler/-innen das Gefühl einer trügerischen Sicherheit vermittelt.

Grosse Mehrheit spricht sich für ein neues Promotionsmodell aus

Auf die Frage, ob beim heutigen Promotionssystem Handlungsbedarf besteht, sagt eine deutliche Mehrheit von 71.9%, dass Verbesserungen notwendig sind (siehe Grafik 1).

Grafik1_Promotionsmodell

Wie die bestehende Problematik behoben werden kann, scheidet jedoch die Geister. Aus detaillierten Rückmeldungen von über 340 Lehrpersonen, welche aus einer vorherigen Umfrage der SSbB entnommen wurden, haben sich vier verschiedene Alternativen zum heutigen Promotionsmodell herauskristallisiert. Klicken Sie hier, um die Beschreibungen dieser vier Modelle nachzulesen.

Die grösste Zustimmung hat das Modell 2 erhalten, bei welchem die Fächer der Bereiche Phil. 1 und Phil. 2 in einem Bereich zusammengefasst werden. Innerhalb dieser Fächer (D, E, F, I, L, Gs, M, Bio, Ch, Ph, MINT, Gg) müssen in den beiden Leistungsniveaus E und P ungenügende Noten wie bis anhin doppelt kompensiert werden. Eine Kompensation aus dem Bereich Phil. 3 ist jedoch nicht möglich. Sprachliche Schwächen können somit mit Stärken aus den naturwissenschaftlichen Fächern ausgeglichen werden und umgekehrt. Des Weiteren können aber auch ungenügende Noten im Bereich Phil. 3 mit Fächern des neuen Bereichs Phil. 1+2 kompensiert werden. Das Leistungsniveau A wäre von diesem Modell nicht betroffen.

Verschiedene alternative Promotionsmodelle stehen zur Diskussion

Wie in Grafik 2 ersichtlich ist, finden 43.9% der Befragten, die Handlungsbedarf sehen, das oben erläuterte Modell 2 am besten. Die Modelle 1 mit 17.1%, Modell 3 mit 12.2% und Modell 4 mit 9.2% finden dabei deutlich weniger Anklang. 17.7% sehen bei den vier vorgeschlagenen Modellen gegenüber dem heutigen keine Verbesserung oder möchten/können dies nicht beurteilen.

Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass die vorgeschlagenen Alternativen zum heutigen Promotionsmodell in die richtige Richtung gehen. Wichtig dabei ist eine exakte Prüfung, mit welcher Variante der gewünschte Effekt tatsächlich am besten erzielt werden kann. An einer der kommenden Landratssitzungen wird ein weiterer Vorstoss eingereicht, mit dem Ziel das heutige Promotionsmodell zu verbessern.

Alina Isler
Vorstand Starke Schule beider Basel