Kommentar zu den beiden Initiativen der SSbB

Dass die Starke Schule beider Basel (SSbB), der Verein um den ehemaligen Landrat Jürg Wiedemann, am Dienstag zwei Volksinitiativen eingereicht hat, das ist eine überaus erfreuliche Nachricht. Im Bildungswesen gibt es gegenwärtig kaum drängendere Themen als die, die nun angepackt werden.
Man erkennt, dass das Fremdsprachenkonzept dringend überarbeitet werden muss. Gerade mit Blick aufs Frühfranzösisch ist das unausweichlich: Der praktische Nutzen ist in den Primarschulen nachweislich begrenzt. Viele Kinder sind überfordert. Nur jeder fünfte Jugendliche versteht einen simplen gesprochenen Dialog, noch weniger Schüler können einfache Texte lesen. Das ist eine Katastrophe.
Ähnlich düster sieht es beim kulturellen Einfluss dieser wunderbaren Sprache aus. Im Alltag junger Menschen spielt Französisch kaum eine Rolle, die meisten sind in ihrer Freizeit dem übermächtigen Englisch ausgesetzt. Die Starke Schule anerkennt diese Tatsache.
Mehr noch: Mit ihrer zweiten Initiative setzt sie auch bei der Digitalisierung an, die gerade an den Schulen kein Halten mehr kennt. Der Kampf für eine analoge Schulzeit muss geführt werden, denn die übermässige Bildschirmzeit ist enorm schädlich. Studien belegen, dass ein hoher Konsum digitaler Inhalte bei Kindern mit Entwicklungsstörungen einhergeht. Man lernt später sprechen, ist motorisch weniger fit.
Zuletzt noch: Würden die beiden Initiativen angenommen, könnten sich die Primarschulen wieder aufs Wesentliche konzentrieren. Es ist genug anspruchsvoll, einigermassen gut Deutsch zu lernen.
Kurzum: Mit ihrem Engagement trifft die Starke Schule absolut einen Nerv. Bonne Chance!
Benjamin Wirth
Journalist Basler Zeitung
[Quelle: Basler Zeitung vom 15.10.2025, mit Genehmigung des Journalisten abgedruckt]
One Response
Erfahrungen aus Schule und Familien in RODERSDORF zeigen mir eindeutig, dass eine strenge Handyregelung den Kindern nur helfen kann.