Starke Schule beider Basel (SSbB)

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News

  • Dienstag, Oktober 03, 2023

    Stärkere Förderung leistungsstarker Jugendlicher

    Besonders leistungsstarke Jugendliche sollen ihr schulisches Potenzial entfalten können, unabhängig von sozialer Herkunft oder familiären Hintergrund. Entsprechend sollen begabte Schüler/-innen mit Migrationshintergrund oder fremdsprachigen Eltern gefördert werden, um auch anspruchsvolle weiterführende Schulen (Gymnasium, Fachmittelschule oder Berufsmittelschule) besuchen zu können. Dies fordert Landrätin Miriam Locher in einer Ende August eingereichten Motion. (ch)

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  • Samstag, September 23, 2023

    Änderung der Ferienlegung

    In einem Postulat fordert Landrat Reto Tschudin (SVP) die Baselbieter Regierung auf, die Ferienlegung so anzupassen, dass die Herbstferien bereits im September beginnen und drei Wochen dauern. Die Sommerferien im August sollen dafür um eine Woche verkürzt werden. (lb)

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  • Freitag, September 08, 2023

    Politische Bildung an obligatorischen Schulen in Baselland

    Wie bereits in Baselstadt, wurde nun auch in Baselland ein Vorstoss bezüglich politischer Bildung an den obligatorischen Schulen eingereicht. Gerade im Hinblick auf die geringe Stimmbeteiligung und den hohen Altersdurchschnitt der Wählenden und Abstimmenden könnte die Einführung eines eigenständigen Fachs sinnvoll sein. (lb)

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  • Freitag, September 01, 2023

    Neue Umfrage Übertrittsregelung Prim-Sek

    Zurzeit läuft bis am 13. September eine breit angelegte Umfrage zu zwei alternativen Modellen betreffend Übertrittsregelungen Primarschule-Sekundarschule. Lehrpersonen und Eltern von schulpflichtigen Kindern sowie Bildungsinteressierte sind eingeladen an der Umfrage teilzunehmen. Dazu benötigen Sie einen Zugangslink, den Sie per Mail an starke.schule.beider.basel@gmx.ch anfordern können. (lb)

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  • Montag, August 28, 2023

    Teilrevision des Bildungsgesetzes

    Keine Jugendlichen über 16 Jahren mehr in Fremdsprachenintergrationsklassen (FSK): Aufgrund der steigenden Anzahl der Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren ohne oder mit sehr geringen Deutschkenntnissen ist die Kapazität der FSK vollständig ausgeschöpft. Als Ersatz gibt es seit diesem Schuljahr das "Integrationsangebot zur Vorbereitung auf die Sekundarschufe II (IAV SEk II). (lh)

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  • Sonntag, August 27, 2023

    Anlaufstelle für psychische Erkrankung im persönlichen Umfeld

    Seit der Cornonapandemie erhält die SSbB vermehrt Anfragen von Schüler/-innen und Eltern nach Adressen von Beratungsstellen bei psychischen Erkrankungen von Familienangehörigen. Gerne verweisen wir auf die Anlaufstelle für Kinder psychisch erkrankter Eltern oder Geschwister, welche speziell Kinder und Jugendliche, Lehrpersonen und Schulleitung sowie Eltern berät. (ch)

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13.04.2022 - Gastbeitrag Frank Beat Keller

Schule braucht Klartext


Nicht nur in der Politik gibt es verschleiernde Sprachregelungen, wenn beispielsweise beim Ukraine-Krieg von «Konflikt» statt von einer «Invasion» gesprochen wird. Auch im pädagogischen Bereich gibt es viele Tabuwörter. Und es werden immer mehr. So gilt es bei manchen Lehrpersonen und Schulleitern als störend, unschön und übergriffig, das Wort «Kind» zu benutzen. Richtig heisst das in Kreisen der Schule und Behörden heute «SuS» – für «Schülerinnen und Schüler» –, weil politically correct und gendermässig richtig unterwegs, wie die Befürworterinnen und Apologeten des Verschleierns sagen. Ja, Verschleierer: Denn benotet werden die «SuS» genauso von Lehrpersonen wie früher (es heisst übrigens wirklich «Lehrpersonen» und nicht etwa «LuL»).

Man darf heute in Schulkreisen nicht benennen, was Sache ist. Über reale Macht will man nicht sprechen; auch Stellung zu beziehen, gilt als unfein. In den Bewertungsformularen für Lehrerinnen und Lehrer durften Schulpflegende (sic!) allen Ernstes Sätze schreiben wie: «Die Lehrperson verhält sich in unterschiedlichen Situationen jeweils verschieden.» Oder: «Sie benutzt verschiedene Lernmethoden und geht auf die Bedürfnisse der SuS ein.» Dabei wissen alle, dass eine einfühlsame Lehrerin besseren Unterricht gibt als ihre Kollegin, die Dienst nach Vorschrift macht, dass ein Lehrer, der auf die Kinder eingeht, besser ankommt als derjenige, der über ihre Köpfe hinweg redet. Aber sagen oder schreiben darf man das nicht.

Es darf heute in der Schule nicht Klartext gesprochen werden. Wer von einer Unterstufenlehrerin mit «mütterlicher» Ausstrahlung spricht, gilt als moralisch und politisch unkorrekt: Was hat das potenzielle Gebärpotenzial mit dem Unterrichtsstil zu tun? «Väterlich» geht gar nicht, das wäre ja eine Apologie des paternalistischmachistischen Verhaltens.
In Berichten, Sitzungsprotokollen, Besprechungen werden am liebsten die immergleichen Worthülsen gewählt: nur nichts klar benennen, auch wenn die meisten Menschen, die an der Sitzung teilnehmen, genau wissen, was gemeint ist. Lieber im Ungefähren bleiben, lieber keine Fragen stellen, lieber nicht in Beziehung treten – was für eine kommunikative Wüste.

«Mathematisch minderbegabt» (also klar unter dem Durchschnitt der altersentsprechenden Norm) darf man nicht mehr sagen; es heisst jetzt: «mit besonderen Bedürfnissen».
Und Gendern ist Pflicht: mit Sternchen, -Innen, Binde- und Schrägstrichen wird versucht, Klartext zu vermeiden.
Unter der zuckersüssen rosa Sauce der politischen Korrektheit wird die Diversität schliesslich ersäuft. Das gilt ebenso in schulinternen Rollenspielen, an Weiterbildungstagen, in Mitarbeiterbewertungen wie auch in Gesprächen mit Eltern und zwischen Schulleitern und Lehrpersonen. Das Anderssein des Gegenübers wird nicht angesprochen, kulturelle Unterschiede werden verwischt und totgeschwiegen. Am liebsten keine Fragen stellen!

Ein Ausweg öffnet sich den Bannerträgerinnen der politischen Correctness jedoch immer dann, wenn moralisierend auf eine nicht benannte Täterschaft hingewiesen und ein Kind als Opfer dargestellt werden kann. So steht die pädagogische Diskussion immer ganz klar auf der Seite der Gutmeinenden. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist eine offene und kritische Kommunikation.
 
 [Quelle: NZZ vom 08.04.2022]