Starke Schule beider Basel (SSbB)

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Inserat

Unterrichtsatelier: Queer - natürlich vielfältig

Wie findet der Tiefseeangler-Fisch seine Traumfrau? Gibt es queere Albatrosse? Was ist natürlich? Was macht uns zur Frau, was zum Mann – und was führt darüber hinaus? Eine Vielzahl an Fragen, Aufgaben und Spielen gibt Einblick in die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Ausrichtung bei Tieren und Menschen. Bis im Januar 2025 haben die Lernenden im Unterrichtsatelier die Möglichkeit verschiedene Perspektiven einzunehmen, welche anregen über Weiblichkeit und Männlichkeit sowie das Spektrum dazwischen nachzudenken. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

News

  • Donnerstag, September 12, 2024

    Ausstellung "Mensch, du hast Recht(e)!"

    In der Wanderausstellung "Mensch, du hast Recht(e)!" haben Schüler*innen vom 5. bis 21. November die Möglichkeit, sich mit den Inhalten Demokratie, Diskriminierung und Menschenrechte zu befassen. Nebst der Ausstellung finden auch Fragerunden statt, welche die Themen Rassismus, Geschlecht und Antisemitismus beinhalten. (lh)

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  • Samstag, September 07, 2024

    Neuer Unterrichsbereich an den Gymnasien

    Zum Rahmenlehrplan der Gymnasien gehören schweizweit Fächer wie Mathematik, Chemie, Biologie, diverse Sprachen wie auch Bildnerisches Gestalten. Nun soll zu diesen Kernfächern ein neuer Unterrichtbereich eingeführt werde, welcher vor allem bei Eltern für viel Kritik sorgt. Der neue Bereich: «Bildung für nachhaltige Entwicklung» (BNG) soll innerhalb der nächsten fünf Jahre von den Kantonen umgesetzt werden. (lbe)

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  • Sonntag, August 18, 2024

    Wahlmöglichkeiten bei der zweiten Landessprache

    Wahlmöglichkeiten bei der zweiten Landessprache Ab dem Sommer 2027 müssen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten beim Eintritt ins Gymnasium die Wahl zwischen zwei Landessprachen haben. Dies laut nationaler Vorgabe. (lbe)

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  • Samstag, August 17, 2024

    Zwei neue Schwerpunktfächer an den Basler Gymnasien

    Zwei neue Schwerpunktfächer an den Basler Gymnasien An den Gymnasien im Stadtkanton sollen bald die beiden neuen Schwerpunktfächer «Informatik» und «Ernährung, Gesundheit und Sport (EGS)» eingeführt werden. Damit will Baselstadt den Jugendlichen mehr Wahlfreiheit ermöglichen. (lbe)

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  • Mittwoch, August 07, 2024

    Bildungswissenschaftler sind sich nicht einig

    In einem Artikel, der kürzlich in der NZZ erschien, streiten sich Jonathan Haidt, amerikanischer Autor und Professor für Psychologie sowie Psychologe Chris Ferguson bezüglich des Smartphone-Problems der Jugendlichen. Während Haidt das Smartphone für sämtliche psychischen Probleme der Jugendlichen verantwortlich macht, ruft Ferguson dazu auf, sich nicht mit dieser Scheindiskussion von den «dringenden Problemen» ablenken zu lassen. (lbu)

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  • Dienstag, August 06, 2024

    Häufung von Klagen gegen Schulen

    Immer mehr Eltern gehen rechtlich gegen Entscheide von Schulen vor. Die Kantone verzeichnen teilweise einstellige bis geringe zweistellige Beschwerden, bei welchen es um Leistungsbewertungen geht. Generell sind an Primarschulen meist Disziplinarmassnahmen, der Schulweg oder das Schulsetting Thema, während an Mittelschulen vor allem Noten und Promotionsentscheide im Fokus sind. Im Schnitt ist nur etwa jede zehnte Schulrechtsklage erfolgreich. (lb)

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29.03.2021

Die Starke Schule –
geboren aus der Notwendigkeit

KritikerInnen der Starken Schule beider Basel setzen die Eltern- und Lehrkräfteorganisation zuweilen gleich mit Jürg Wiedemann. Diesen Namen wiederum glauben sie als Synonym für Sturheit, Polarisierung und Kompromisslosigkeit zu erkennen.

Die korrekte Verortung der Charakteristik

Vergegenwärtigen wir uns anhand der Kompetenzorientierung und Passepartout als deren Produkt die Bildungspolitik der letzten beiden Jahrzehnte, begegnen wir exakt jenen drei Wesenszügen.

Beide Reformvorhaben wurden gegen auch noch so gut begründete Opposition durchgedrückt. Weder die nationale noch die kantonale Bildungspolitik waren für vernunftbasierte Argumente zugänglich. Ohne die Initiative der Starken Schule für Lehrmittelfreiheit wäre der Widerstand gegen die absurde Fremdsprachenideologie ergo an der Sturheit der dafür bildungspolitisch Verantwortlichen gescheitert.

Zur Durchsetzung des Passepartout-Methodenmonopols schreckten deren PromotorInnen auch vor der Polarisierung des Baselbieter Lehrkörpers nicht zurück, indem anlässlich der Passepartout-«Weiterbildung» Primar- gegen Sekundarlehrkräfte ausgespielt wurden. Und im Kampf um die für Lehrpläne absolut unabdingbaren Stoffinhalte und damit gegen eine ausschliessliche Kompetenzorientierung bedurfte es zweier Initiativen der Starken Schule, um die Kompromisslosigkeit der Bildungsdirektion unseres Kantons zu durchbrechen.  

Man schlägt den Sack und meint den Esel

Die drei eingangs erwähnten Attribute, Sturheit, Polarisierung und Kompromisslosigkeit, entpuppen sich in der Folge als Reflexion. Jürg Wiedemann hält der Bildungspolitik den Spiegel vor. Was diese darin erkennt, gefällt ihr nicht, weswegen sie es auf den ehemaligen Landrat überträgt. In der Psychoanalyse spricht man in diesem Zusammengang von Projektion, also der Übertragung von Eigenem auf andere. Was der Bildungspolitik guttäte, wäre allerdings die Introspektion, ergo die in sich kehrende Selbstbeobachtung zur anschliessenden Korrektur des eigenen Handelns und Denkens. In der Folge würden die KritikerInnen erstens erkennen, dass sich die Starke Schule nicht auf einen Namen beschränken lässt. Zweitens würden sich ihnen die folgenden weiter reichende Einsichten eröffnen.  

Eine nicht zu Ende gedachte Vorwurfshaltung

Was Sturheit betrifft, meinte die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach: «Der Klügere gibt nach - Eine traurige Wahrheit: Sie begründet die Weltherrschaft der Dummen.» Aus dieser Warte betrachtet ergibt sich eine vom Üblichen abweichende Wertung des Phänomens der Sturheit.

Die zuweilen ideologische Verbissenheit der bildungspolitischen Exekutive pariert die Starke Schule mit Pragmatismus, der ihr eigenen Beharrlichkeit und dem demokratischen Instrument der Initiative. Gerade bei letzterem kommt es entgegen des Vorwurfs der Kompromisslosigkeit immer wieder zu Kompromissen, wie sich der «Geschichte der Starken Schule beider Basel» entnehmen lässt. Exemplarisch hierfür sind u.a. die Reduzierung der Klassengrössen, die Ausbildung der Lehrpersonen der Sekundarstufe I, die Lehrmittelfreiheit, aber auch die aktuelle Ausgestaltung der Lehrpläne. Die Auseinandersetzung zwischen den Verantwortlichen der Bildungspolitik und der Starken Schule ist tatsächlich zu einem grossen Teil eine Geschichte der Kompromisse.

Aber auch der Vorwurf der Polarisierung ist im Rahmen eines demokratischen Staatswesens absurd. Denn letzten Endes gestaltet sich jede Demokratie entlang der beiden Pole JA oder NEIN. Das im Kontrast dazu autoritäre Selbstverständnis vieler AkteurInnen der Bildungspolitik geht nicht zufälligerweise einher mit der Art der Implementierung von Schulreformen: Sie treten stets auf als nicht partizipativ legitimiertes Diktat von oben. Kaum erstaunlich, dass die meisten dann auch nicht funktionieren.  

Die Bildungspolitik auf dem Holzweg

Möchte man die Starke Schule tatsächlich auf aktive NamensträgerInnen reduzieren, müssten neben Jürg Wiedemann ebenso Alina Isler, Saskia Olsson, Regina Werthmüller, Kathrin Zimmermann und Michael Pedrazzi Erwähnung finden. Sie alle verwenden einen beachtlichen Teil ihrer Zeit und Energie auf die Bildungsorganisation. Doch auch damit wäre dem Stosstrupp längst nicht Genüge getan. Warum ist die Starke Schule denn seit einem Jahrzehnt erfolgreich? Weil Tausende von Eltern und Lehrkräften, aber auch viele Politikerinnen und Politiker hinter ihr stehen und sie finanziell unterstützen. Und warum tun sie dies? Weil die Bildungspolitik seit rund zwei Jahrzehnten geldversessen auf Irrwegen stolpert. Dabei wird auf staatlicher Seite gespart und auf privater verdient.  

Gegen die Kommerzialisierung der öffentlichen Bildung

Der Auftakt zur Einführung der Kompetenzorientierung vor 20 Jahren war nichts anderes als der neoliberale Startschuss für die Umwandlung der öffentlichen Schule in ein lukratives Geschäftsfeld auf dem Buckel der Lernenden und SteuerzahlerInnen. Die dadurch ausgelöste Umstellung des Schulbetriebs füllt Verlagen, Weiterbildungsinstituten und Fachhochschulen die Auftragsbücher bzw. Stellenetats. Und da der ausschliessliche Fokus auf Kompetenzen nicht funktioniert -siehe Passepartout- besteht fortlaufender Handlungsbedarf, wodurch das erwähnte Auftrags- bzw. Stellenvolumen auf lange Sicht garantiert ist.

Bei diesem Paradigmenwechsel ging es nie um die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen, was beispielsweise anhand des sogenannten «Selbstorganisierten Lernens» (SOL) deutlich wird. Diese Pseudomethode läuft den entwicklungspsychologischen Voraussetzungen von Kindern diametral zuwider. Hauptsache aber, diverse Verlage und Weiterbildungsinstitute konnten dazu ihre zahlreichen Wegleitungen bzw. Lehrgänge verkaufen. Mittlerweile redet wegen dessen Untauglichkeit kaum noch jemand von SOL, aber die nächste lukrative Schnapsidee ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Dass Baselland im Vergleich zu den meisten anderen Kantonen bisher von den schlimmsten bildungspolitischen Auswüchsen immer wieder verschont bleibt, ist zu einem grossen Teil dem Engagement der Starken Schule zu verdanken.

Richtet die Bildungspolitik ihren Fokus endlich wieder auf die Schülerinnen und Schüler, wird die Eltern- und Lehrkräfteorganisation kein weiteres rundes Jubiläum feiern. Bis es soweit ist, wünsche ich ihr weiterhin den notwendigen Erfolg zum Wohle unseres Nachwuchses und somit letztlich auch zugunsten unserer Wirtschaft.  

An dieser Stelle sollte ein Zitat zum Begriff der Kompetenz folgen, aber sinnigerweise gibt es dazu kaum welche, dafür umso mehr zur Bildung. Zum Beispiel:      

Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.   John. F. Kennedy

 Felix Hoffmann, Sekundarlehrer