Starke Schule beider Basel (SSbB)

4127 Birsfelden, E-Mail: Starke.Schule.beider.Basel@gmx.ch, PC 60-128081-8

 

Gastbeitrag

Es lebe der Widerspruch!

Diejenigen, welche Noten und unterschiedliche Leistungszüge abschaffen wollen, strengen gleichzeitig die Abschaffung von Hausaufgaben an. Die angestrebte Aufhebung verschiedener Niveaus verstärkt jedoch die Leistungsheterogenität in den Klassen und damit den Bildungszerfall. Letzterer lässt sich durch Hausaufgaben immerhin etwas minimieren. Doch genau dies soll nun durch ein Hausaufgaben-Verbot verhindert werden. Und durch die Beendigung der Notengebung entfallen auch noch einer für Lernende wichtiger Leistungsanreiz und Orientierungspunkt. Also keine Leistungsanreize, keine Orientierung, dafür aber Leistungs- und Bildungsrückgang?!? Was praktizierenden Lehrkräften und überhaupt allen mit gesundem Menschenverstand als nackter Wahnsinn erscheint, ist seitens der Reformprediger todernst gemeint, und zwar im wahrsten Sinnes des Wortes «Tod». Es hat den Anschein nämlich, dass es den Abschaffungsfetischisten letztlich um die Beseitigung jeglicher Bildung geht. Denn Bildung schafft aufgrund individuell unterschiedlicher Empfänglichkeit Ungleichheit und Ungleichheit wiederum gilt es im verqueren Weltbild der Gleichheitsapostel um jeden Preis zu verhindern. Es entbehrt nicht der Ironie, dass die Jünger der uniformen Ignoranz gleichzeitig einer möglichst individualisierten und diversen Gesellschaft frönen mit wachsender Anzahl Geschlechter. Es lebe der Widerspruch!

Felix Hoffmann, Sekundarlehrer
 

News

  • Mittwoch, November 20, 2024

    Social-Media-Verbot für Jugendliche

    Depressionen, Sucht und Essstörungen sind nur ein Bruchteil der psychischen Probleme, welche durch starken Social-Media-Konsum vor allem bei noch sehr jungen Personen ausgelöst werden können. Australiens Regierung verkündete daher, den Zugang zu sozialen Medien für unter 16 Jährige zu verbieten. Sie ist damit noch radikaler als Frankreich anfangs des Jahres, welche die Altersgrenze auf ab 13 Jahren setzten will. (lh)

    Mehr

  • Samstag, November 16, 2024

    Gymnasium: Schwerpunktfach EGS stösst auf wenig Zustimmung

    Diskussionen um ein neues Schwerpunktfach an den Gymnasien im Stadtkanton. Nun ist klar, der vorgesehene neue Schwerpunkt Ernährung/Gesundheit/Sport (EGS) wird doch nicht eingeführt. (as)

    Mehr

  • Freitag, November 15, 2024

    Neuer Schwerpunkt an der PH FHNW

    Seit dem neuen Herbstsemester bietet die PH FHNW ein neues Modul an, bei welchem es den Studierenden ermöglicht wird, ihre Kompetenzen in der Sonderpädagogik zu vertiefen. Der neue Schwerpunkt ist für die Lehrpersonen Sekundarstufe I ausgelegt und trifft auf grosses Interesse. (as)

    Mehr

  • Samstag, November 02, 2024

    Teileingliederung des Unterrichts von Heimatlichen Sprach- und Kulturkursen

    Die Migrant*innensession 2024 fordert die beiden Basler Halbkantone zur Teileingliederung von heimatlichen Sprach- und Kulturkursen an öffentlichen Schulen auf. (lbe)

    Mehr

  • Montag, Oktober 28, 2024

    Bildungsfragen werden in der NZZ zunehmend zum Thema

    Lehrpersonen sind in der Schweiz im Durchschnitt unzufriedener geworden und geraten immer mehr an ihre eigenen Grenzen, so die Berichterstattung der NZZ vom August. Seit geraumer Zeit berichtet die Zeitung regelmässig und ausführlich über bildungspolitische Themen und die Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Meinungen: Die einen sehen das Problem des Leistungsabbaus an unseren Schulen in der integrativen Schule und der Digitalisierung, während die anderen die bildungspolitischen Reformen der vergangenen Jahre verteidigen. (as)

    Mehr

  • Dienstag, Oktober 22, 2024

    Landrat befasst sich mit bildungspolitischen Themen

    An der kommenden Landratssitzung vom 31.10.2024 werden folgende Bildungsgeschäfte behandelt, welche die Universität, Volkshochschulen, Primarschulen und die Wirtschaft betreffen. (lbe)

    Mehr

Spenden

Wir freuen uns über Ihre Spende.

Starke Schule beider Basel
4127 Birsfelden

PC 60-128081-8
IBAN CH98 0900 0000 6012 8081 8

30.03.2021

Persönliches Nachtreten aus Frust

SP-Landrat Andreas Bammatter greift im Allschwiler Wochenblatt (AWB) vom 12. März die beiden Vorstandsmitglieder Jürg Wiedemann und Michael Pedrazzi persönlich und die Starke Schule beider Basel (SSbB) pauschal an, indem er ihnen unverhältnismässige Forderungen, unnötige Initiativen und Abstimmungen sowie Verunsicherung von Volk und Schulen vorwirft.

Alina Isler kontert in der darauffolgenden Ausgabe des AWB pointiert:

Landrat Andreas Bammatters persönliche Attacke gegen die Sekundarlehrer und Vorstandsmitglieder der Starken Schule beider Basel - Michael Pedrazzi und Jürg Wiedemann - ist unterirdisch. Aus Bammatters Worten spricht der reine Frust über eine Vielzahl von krachend gescheiterten Bildungsreformen und Fehlkonzepten seines ehemaligen SP-Bildungsdirektors Urs Wüthrich, die von der Starken Schule an der Urne erfolgreich korrigiert worden sind.

Ohne die politischen Eingriffe und Initiativen der Starken Schule würden die Schüler/-innen noch heute mit dem katastrophalen Franzi-Lehrmittel "Mille feuilles" nichts lernen, die beliebten Fächer Biologie und Geschichte wären verschwunden und die Schülerzahlen in den Klassenzimmern wären bedeutend grösser als heute. Auch die von Bammatter damals befürworteten Zwangsverschiebungen von Allschwiler Schüler/-innen in andere Gemeinden wären noch extremer ausgefallen. Und nur durch den Druck der Lehrplaninitiativen der Starken Schule wurde überhaupt eine Überarbeitung der Lehrpläne in Angriff genommen. Landrat Bammatters Verständnis für demokratische Mittel gilt offenbar nicht für Andersdenkende.

Nicht weniger deutlich bringt es Felix Schmutz auf den Punkt:

Enttäuschend der Leserbrief von Landrat Andreas Bammatter. "Unnötige Abstimmungen" wirft er der Starken Schule vor und greift zwei Lehrer namentlich an.

Die SP ist mitverantwortlich für eine Bildungspolitik, welche die Volksschule mit einer Kaskade "unnötiger" Reformen eingedeckt hat: Die verunglückte Fremdsprachendidaktik mit "Mille feuilles", die Fächerzusammenlegung von Geografie und Geschichte unter Opferung einer Lektion, der Lehrplan mit über 3'500 Leerformeln, wo niemand weiss, welcher Stoff eigentlich behandelt werden soll. Stets hat die Starke Schule mit ihren Interventionen auf die Missstände hingewiesen und nicht etwa Bammatters SP. Mehrmals hat sie denn auch vom Volk Recht bekommen, teilweise mit über 80 Prozent.

Dank dem politischen Druck war der Kanton Baselland der erste, der Passepartout beerdigte, der auf die unseligen Fächerkombinationen verzichtete und der die Behörden zu verbindlichen Inhalten in den Lehrplänen zwang. Die abgelehnte Initiative hat ihren Zweck trotzdem erfüllt. Sie zwang das Volksschulamt, den Auftrag zur Formulierung von Inhalten ernst zu nehmen und nicht einfach den Kompetenzlehrplan abzuschreiben, wie es das zuerst unter Umgehung des Volkswillens versucht hatte. Aber eben, für viele Politiker sind Schulfragen lästiger Kleinkram, der ohnehin viel zu viel kostet.