Starke Schule beider Basel (SSbB)

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News

  • Dienstag, Juni 18, 2024

    Lernbegleitung für EBA Lehrlinge

    Es gibt viele Lehrlinge, die unter Geldproblemen, Lernbehinderungen oder Problemen am Arbeitsplatz leiden. Die Lehrlinge, die zurzeit eine zweijährige berufliche Grundbildung mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) absolvieren, haben die Möglichkeit bei Bedarf auf eine fachkundige individuelle Begleitung (fiB) zurückzugreifen. (ch)

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  • Samstag, Juni 15, 2024

    Zentrum für Frühförderung in Baselstadt stark ausgelastet

    Am Zentrum für Frühforderung (ZFF) werden Kinder von Null bis vier Jahren in der Logopädie und Heilpädagogik unterstütz. Viele Kindergärtner/-innen haben heutzutage schon mit vier Jahren Bildungslücken aufgrund von Armut, engen Wohnverhältnissen oder psychischem Leiden der Eltern. (ch)

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  • Mittwoch, Mai 29, 2024

    Studierendenzahlen der Pädagogischen Hochschulen steigen

    In Zeiten des grossen Lehrpersonenmangels sind dies erfreuliche Nachrichten: Mehrere Pädagogische Hochschulen der Schweiz melden, dass im Vergleich zum Vorjahr mehr Personen die Ausbildung zur Lehrperson in Angriff nehmen. Da schlussendlich aber nicht alle im Klassenzimmer stehen und unterrichten, bleibt die Situation in den Schulen nach wie vor angespannt. (ai)

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  • Sonntag, Mai 19, 2024

    Hygienekits an öffentlichen Schulen

    Im September 2021 reichte Landrätin Miriam Locher ein Postulat ein für eine kostenlose und niederschwellige Abgabe von Hygieneartikel an öffentlichen Schulen. Die jetzige Regelung, dass Tampons und Binden nur auf Anfrage bei der Lehrperson oder beim Sekretariat herausgegeben werden, wenn die Produkte überhaupt vorhanden sind, ist ungenügend. (ch)

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  • Samstag, Mai 18, 2024

    Massnahme gegen heisse Klassenzimmer

    Im Sommer kommt es oft vor, dass Klassenzimmer so heiss werden, dass die Schüler/-innen dem Unterricht kaum mehr folgen können. Die Ergebnisse einer Studie im letzten Jahr im Baselbiet sind erschreckend: Temperaturen von bis zu 42 Grad Celsius wurden gemessen. Da eine Klimatisierung in öffentlichen Gebäuden (z.B. Schulhäuser) verboten ist, fordert nun ein Vorstoss von Landrat Jan Kirchmayr, dass anderen Massnahmen ergriffen werden. (ch)

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  • Dienstag, Mai 07, 2024

    Kantonsbeiträge an die Volkshochschule beider Basel

    Die Stiftung Volkshochschule und Senioren Universität beider Basel (VHSBB) präsentiert ein abwechslungsreiches und aktuelles Angebot in den Sparten Natur/Medizin/Psychologie, Gesellschaft/Kultur, Grundbildung, Kreativität/Praxis, Sprachen & Kultur. Sie sorgt dafür, dass es für alle einen offenen Zugang zu anspruchsvoller Allgemeinbildung gibt. Sie wird auch jährlich mit finanzieller Unterstützung der beiden Halbkantonen versorgt. (ch)

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14.03.2023

Jetzt kritisieren Lehrer das Frühfranzösisch

Die Unzufriedenheit mit Frühfranzösisch in den Schulen steigt. Und zwar nicht nur unter frustrierten Schülern. Diesmal geben auch Lehrer ihrem Unmut Ausdruck. 507 Adressaten des Vereins «Starke Schule beider Basel», darunter 82,7 Prozent aktive Lehrer und weitere 11,3 Prozent pensionierte Lehrer sowie bildungsinteressierte Politiker haben an einer Umfrage teilgenommen, welche sich diesmal nicht nur mit den Kenntnissen, sondern auch mit der Befindlichkeit im Französischunterricht befasst.

Demzufolge finden 62,8 Prozent der Umfrageteilnehmer, Französisch ab der dritten Primarschulklasse überfordere viele Schulkinder. Nur 28,3 Prozent glauben, Primarschüler könnten gut mit der zweiten Landessprache umgehen.

Vernichtende Resultate

Auch die vernichtenden Resultate, die eine Studie des Instituts für Mehrsprachigkeit der Universität Fribourg für den Kanton Bern zutage förderte, werden in der Nordwestschweiz mit der Umfrage bestätigt: 79,1 Prozent der Pädagogen und Bildungsinteressierten finden, die Schüler könnten am Ende ihrer Primarschulzeit zu wenig Französisch, obwohl sie von der dritten bis sechsten Klasse insgesamt 360 Lektionen besucht hatten. Die Studienleiter an der Uni Fribourg evaluierten dies für den Kanton Bern noch genauer: Sie fanden heraus, dass nur elf Prozent beim Sprechen die Mindestanforderungen erreichen. Nicht viel besser sieht es beim Leseverstehen aus. Die Ziele werden bloss von 33 Prozent der Schüler in der sechsten Primarschulklasse erreicht (der «Nebelspalter» berichtete). Dass an den Primarschulen ausreichend Französischkompetenzen angeeignet werden, glauben inzwischen nur noch zehn Prozent der Umfrageteilnehmer in der Nordwestschweiz.

Nebelspalter Grafik Umfrage 

 

Auch das Frustpotenzial mit der Fremdsprache wird als hoch eingeschätzt: 67 Prozent sagen Ja oder eher Ja zur Aussage, dass Französisch für viele Schüler zum «Frustfach» wird. Schliesslich finden die Pädagogen mit einem grossem Mehr von 59,1 Prozent gegenüber 26,3 Prozent, dass die Schüler besser gebildet wären, wenn sie anstelle von Französisch in der Primarschule alternativ unterrichtet worden wären.

Weitere Erhebung geplant

Für Jürg Wiedemann, Vorstandsmitglied der Starken Schule beider Basel und Sekundarlehrer (Grüne-Unabhängige), zeigen die Umfragewerte «inhaltlich ein vernichtendes Resultat für Frühfranzösisch.» Seine politischen Gegner im Baselbieter Parlament werfen der Starken Schule aber vor, die Umfragen unter ihren vielen Mitgliedern seien gefärbt. Es brauche deshalb eine Evaluation des Kantons.

Letztlich sprechen sich in der neusten Starke-Schule-Umfrage nur 52,6 Prozent der Teilnehmer dafür aus, den Französischunterricht auf der Primarstufe ganz abzuschaffen. Knapp über 40,5 Prozent halten gar dagegen. Einer Studie der Universität Zürich stellt fest, dass ein späterer Einstieg nicht von Nachteil sei. Im Gegenteil: In drei, vier Monaten werden der Sekundarschule aufgeholt, was man in der Primarschule während vier bis fünf Jahren gelernt habe.

Stehen nun jene Lehrer der Abschaffung von Französisch an der Primarschule wegen des Landeszusammenhalts und aus Solidarität zur Romandie kritisch gegenüber? Wiedemann verneint: «Es gibt weitere Modelle, wie man auf die schlechten Resultate von Frühfranzösisch reagieren kann. Aber das haben wir in unserer Umfrage nicht erhoben.» Er erwähnt etwa die Idee, die im Berner Parlament ins Spiel gebracht wurde. Dort gibt es einen Vorschlag, mit Französisch statt im dritten Primaschuljahrerst im fünften Primarschuljahr zu starten.

Umfrage erzeugt Druck

Für eine gänzliche Abschaffung des Französischunterrichts an den Primarschulen im Kanton Baselland plädierte die Sekundarlehrerin und Landrätin Anita Bieder (SVP). Die Baselbieter Regierung wollte ihren entsprechenden Vorstoss aber nicht als verbindliche Verpflichtung entgegennehmen. Vielmehr versprach Erziehungsdirektorin Monica Gschwind, den Französischunterricht zuerst zu evaluieren. «Die Neuordnung des Fremdsprachenkonzepts hat grössere Auswirkungen, etwa auf die Stundentafel in der Sekundarschule. Das muss gut bedacht werden», sagte sie im Februar im Landrat. Für eine Evaluation wolle sie sich ein Jahr Zeit geben.

Mit ihrer Umfrage kommt ihr die Starke Schule beider Basel zuvor, beziehungsweise sie erhöht den Druck. «Und wenn es nicht vorwärts geht, dann lancieren wir wieder eine Initiative», sagt Jürg Wiedemann. Er glaube aber, dass dies nicht nötig sei.

Daniel Wahl
Journalist Nebenspalter

[Dieser Artikel ist zuerst bei Nebelspalter.ch erschienen.]