Starke Schule beider Basel (SSbB)

4127 Birsfelden, E-Mail: Starke.Schule.beider.Basel@gmx.ch, PC 60-128081-8

 

Inserat

Unterrichtsatelier: Queer - natürlich vielfältig

Wie findet der Tiefseeangler-Fisch seine Traumfrau? Gibt es queere Albatrosse? Was ist natürlich? Was macht uns zur Frau, was zum Mann – und was führt darüber hinaus? Eine Vielzahl an Fragen, Aufgaben und Spielen gibt Einblick in die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Ausrichtung bei Tieren und Menschen. Bis im Januar 2025 haben die Lernenden im Unterrichtsatelier die Möglichkeit verschiedene Perspektiven einzunehmen, welche anregen über Weiblichkeit und Männlichkeit sowie das Spektrum dazwischen nachzudenken. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

News

  • Donnerstag, September 12, 2024

    Ausstellung "Mensch, du hast Recht(e)!"

    In der Wanderausstellung "Mensch, du hast Recht(e)!" haben Schüler*innen vom 5. bis 21. November die Möglichkeit, sich mit den Inhalten Demokratie, Diskriminierung und Menschenrechte zu befassen. Nebst der Ausstellung finden auch Fragerunden statt, welche die Themen Rassismus, Geschlecht und Antisemitismus beinhalten. (lh)

    Mehr

  • Samstag, September 07, 2024

    Neuer Unterrichsbereich an den Gymnasien

    Zum Rahmenlehrplan der Gymnasien gehören schweizweit Fächer wie Mathematik, Chemie, Biologie, diverse Sprachen wie auch Bildnerisches Gestalten. Nun soll zu diesen Kernfächern ein neuer Unterrichtbereich eingeführt werde, welcher vor allem bei Eltern für viel Kritik sorgt. Der neue Bereich: «Bildung für nachhaltige Entwicklung» (BNG) soll innerhalb der nächsten fünf Jahre von den Kantonen umgesetzt werden. (lbe)

    Mehr

  • Sonntag, August 18, 2024

    Wahlmöglichkeiten bei der zweiten Landessprache

    Wahlmöglichkeiten bei der zweiten Landessprache Ab dem Sommer 2027 müssen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten beim Eintritt ins Gymnasium die Wahl zwischen zwei Landessprachen haben. Dies laut nationaler Vorgabe. (lbe)

    Mehr

  • Samstag, August 17, 2024

    Zwei neue Schwerpunktfächer an den Basler Gymnasien

    Zwei neue Schwerpunktfächer an den Basler Gymnasien An den Gymnasien im Stadtkanton sollen bald die beiden neuen Schwerpunktfächer «Informatik» und «Ernährung, Gesundheit und Sport (EGS)» eingeführt werden. Damit will Baselstadt den Jugendlichen mehr Wahlfreiheit ermöglichen. (lbe)

    Mehr

  • Mittwoch, August 07, 2024

    Bildungswissenschaftler sind sich nicht einig

    In einem Artikel, der kürzlich in der NZZ erschien, streiten sich Jonathan Haidt, amerikanischer Autor und Professor für Psychologie sowie Psychologe Chris Ferguson bezüglich des Smartphone-Problems der Jugendlichen. Während Haidt das Smartphone für sämtliche psychischen Probleme der Jugendlichen verantwortlich macht, ruft Ferguson dazu auf, sich nicht mit dieser Scheindiskussion von den «dringenden Problemen» ablenken zu lassen. (lbu)

    Mehr

  • Dienstag, August 06, 2024

    Häufung von Klagen gegen Schulen

    Immer mehr Eltern gehen rechtlich gegen Entscheide von Schulen vor. Die Kantone verzeichnen teilweise einstellige bis geringe zweistellige Beschwerden, bei welchen es um Leistungsbewertungen geht. Generell sind an Primarschulen meist Disziplinarmassnahmen, der Schulweg oder das Schulsetting Thema, während an Mittelschulen vor allem Noten und Promotionsentscheide im Fokus sind. Im Schnitt ist nur etwa jede zehnte Schulrechtsklage erfolgreich. (lb)

    Mehr

Spenden

Wir freuen uns über Ihre Spende.

Starke Schule beider Basel
4127 Birsfelden

PC 60-128081-8
IBAN CH98 0900 0000 6012 8081 8

11.10.2022

Die abenteuerliche Geschichte vom gescheiterten Dreisprachenkonzept

Die Harmos-Bildungsgeschichte kann noch um einen sehr realitätsnahen Treppenwitz erweitert werden. So wollte um die Jahrtausendwende der Zürcher Bildungsdirektor Ernst Buschor mit seinem Flair für den angloamerikanischen Zeitgeist das Primarschulfranzösisch durch immersiv vermitteltes Frühenglisch ersetzen. Die Proteste aus der Romandie hielten ihn aber nicht davon ab, das wichtige Englischprojekt fallen zu lassen. Vielmehr sollten im Kanton Zürich nun beide Fremdsprachen bereits in der Primarschule in gestaffelter Reihenfolge eingeführt werden.

Die Begeisterung fürs Englisch und die politische Konzession ans Französisch führten dazu, dass plötzlich die unsinnige Didaktik einer schulischen Dreisprachigkeit in der Mittelstufe salonfähig wurde. Seriöse Sprachwissenschaftler warnten zwar vor einem Irrweg, doch die Pädagogischen Hochschulen versprachen mit spielerischen Methoden und sensationellen neuen Lehrmitteln einen garantierten Erfolg. Die Euphorie weckte die hohe Erwartung in der Bevölkerung, dass fast jedes Kind mit Leichtigkeit früh drei Sprachen lernen werde.

Eine von den Zürcher Lehrerverbänden unterstützte Volksinitiative, welche eine einzige Fremdsprache an der Primarschule vorsah, hatte in dieser aufgeheizten Stimmung einen schweren Stand. Als Bundesrat Berset ankündigte, dass im Falle einer Annahme der Initiative das beliebte Englisch gestrichen werden müsste, war die Sache entschieden. Die Abstimmung wurde verloren und zementierte so die Dreisprachigkeit an der Zürcher Primarschule. Nachdem auch in anderen Kantonen ähnliche Volksinitiativen ohne Chancen waren, konnte die EDK ihr fragwürdiges Mehrsprachenkonzept fast widerstandslos durchsetzen.

Gigantischer Aufwand ohne Ertrag

Im Kanton Zürich war der Aufwand zur Entwicklung der Lehrmittel und für die Ausbildung der Primarlehrkräfte im Englisch gewaltig. Die Pädagogische Hochschule Zürich versuchte sich als ein führendes Zentrum für moderne Sprachendidaktik im europäischen Bildungswettbewerb zu positionieren. Man indoktrinierte unerfahrene Lehrpersonen mit höchst umstrittenen Lehrmethoden und lehnte einen klar strukturierten Sprachenunterricht ab. Das Schwergewicht in den Fachdidaktiken der Lehrerbildung verschob sich zum Englisch, welches auf Kosten anderer Bildungsbereiche sehr viel Ausbildungszeit verschlang. Die für die Deutschförderung so wichtigen Realienfächer zählten zu den Verlierern. Für den arg zusammengestrichenen Geschichtsunterricht fehlte ein überzeugendes Konzept und die unterdessen wieder aufgewerteten Naturwissenschaften führten ein Mauerblümchendasein.

Dreisprachkonzept scheitert in der Praxis

In der Schulpraxis zeigte das überladene Sprachenkonzept schon bald seine unerfreulichen Auswirkungen. Statt besserer kommunikativer Fähigkeiten machte sich Hektik und Oberflächlichkeit im Unterricht der Mittelstufe breit. Wie mehrere bekannte Studien aufdeckten, waren die Kenntnisse im Französisch bei den meisten Schülern am Ende der Primarschulzeit rudimentär und im Deutsch stellte man erhebliche Mängel bei den Grundlagen fest. Spätestens nach den ernüchternden Resultaten der offiziellen Zentralschweizer Studie zur Bilanz des frühen Französischunterrichts und dem Absturz eines Fünftels unserer Schulabgänger beim nationalen Vergleichstest im Deutsch hätten bei den Bildungsdirektionen die Alarmglocken läuten müssen. Doch die vielgerühmte Bildungssteuerung versagte kläglich. Man redete sich heraus und liess die unangenehmen Studien in den tiefsten Schubladen verschwinden.

Das überladene Sprachenkonzept ist uns in jeder Hinsicht teuer zu stehen gekommen. Der neue Lehrplan platzt aus allen Nähten, die Freude am Sprachenlernen hat bei vielen Kindern abgenommen, die aufsummierten Kosten für den frühen Fremdsprachenunterricht sind enorm und die angestrebte Harmonisierung der Bildung bleibt ein nicht eingelöstes Versprechen. Ein Weiterwursteln mit noch mehr finanziellen Mitteln hilft nicht weiter. Die Bildungspolitik muss jetzt endlich über die Bücher und den Mut aufbringen, das gescheiterte Dreisprachenkonzept der Primarschule zu ändern.

Hanspeter Amstutz
Fehraltorf, pens. Sekundarlehrer