Starke Schule beider Basel (SSbB)

4127 Birsfelden, E-Mail: Starke.Schule.beider.Basel@gmx.ch, PC 60-128081-8

 

Leserkommentar

Kommentar zu: Verstehendes Lernen wird vernachlässigt von Carl Bossard

Carl Bossard deckt überzeugend auf, dass die Bildungspolitik ihr Hauptziel aus den Augen verloren hat. Eine bombastische Ausweitung des Bildungsprogramms hat dazu geführt, dass ganz wesentliche Bildungsziele verfehlt wurden. Dazu bestimmten eine dogmatisch vorangetriebene Gleichmacherei mit entsprechenden Strukturreformen und Steuerungsphantasien der Bildungsplaner weitgehend die Agenda der Bildungspolitik. Die Resultate dieser Reformen sind in jeder Hinsicht ernüchternd. Für Klassenlehrkräfte wurde durch das belastende Integrationskonzept mit strikter Ablehnung von Förderklassen die Unterrichtsarbeit erschwert. Statt zu schauen, was das Lernen wirklich fördert, wurde die Lehrerrolle schleichend abgewertet. Doch Jugendliche wollen keine Lernbegleiter als graue Mäuse im Klassenzimmer. Sie wünschen sich eine kompetente und vertrauenswürdige Lehrerpersönlichkeit, die mit Freude die Klasse führt und wesentliche Inhalte vermittelt. Die Bildungspolitik hat es verpasst, die Prioritäten richtig zu setzen. Man hat jahrelang umgebaut, ohne über den Kernbereich der Pädagogik zu reden.

Unsere Schule braucht verbindliche Bildungsinhalte, eine Stärkung der Lehrerrolle und ein gründliches Ausmisten bei den schulischen Wunschzielen. Dies unter Berücksichtigung des wichtigen kulturellen Auftrags der Schule bei der Allgemeinbildung zu realisieren, ist die grosse Herausforderung der kommenden Jahre.

Hanspeter Amstutz
Ehem. Bildungsrat und Sekundarlehrer, Fehraltdorf ZH

Hier kommen Sie zum Artikel von Carl Bossard
 

News

  • Freitag, Januar 17, 2025

    Industrienacht bietet Einblick in Arbeitswelt

    Am Freitag, 9. Mai 2025 findet die dritte Industrienacht in der Region Basel statt. Rund 40 Unternehmen geben von 17–24 Uhr exklusive Einblicke in ihren Arbeitsalltag, ihre Kultur, ihre Geschichte. Für Schüler*innen, Lernende und Studierende ist der Eintritt gratis. (lh)

    Mehr

  • Donnerstag, Januar 16, 2025

    Das Jugendbücherschiff legt wieder an

    Das Basler Jugendbücherschiff ladet mit rund 1'000 neu erschienen Kinder- und Jugendbüchern zum lesen und stöbern ein. Vom 21. Januar bis 11. Februar liegt es an der Schifflände und bietet Veranstaltungen für Schulklassen, Tagesstrukturen und Familien an. (lh)

    Mehr

  • Mittwoch, Januar 15, 2025

    Jahres- statt Semesterzeugnisse im Kanton BS

    Ab dem Schuljahr 2025/26 erhalten die Schüler*innen der 6. Primarklasse im Kanton Basel-Stadt ein Jahreszeugnis Mitte April. Dieses ersetzt die üblichen Semesterzeugnisse, die vorher jeweils im Januar und Juni ausgestellt wurden. So entschied der Regierungsrat am 7. Januar 2025. (lh)

    Mehr

  • Sonntag, Dezember 29, 2024

    London droht mit Haftstrafen

    Auch in Grossbritannien werden aktuell ähnliche Themen diskutiert, wie kurz zuvor in Australien. Die Social-Media-Firmen sollen Minderjährige vor dem Konsum schädlicher Inhalten schützen. Dies betrifft unter anderem die Verbreitung von Mobbing, Gewalt, wie auch von gefährlichen Stunts, so Technologieminister Peter Kyle gegenüber Sky News. Zudem sollen Apps, welche nur der Nutzung von Erwachsenen dienen, eine entsprechende Alterüberprüfung integriert haben. (lbe)

    Mehr

  • Samstag, Dezember 28, 2024

    Referendum gegen Schulhausneubau in Therwil

    Gegen den Projektierungskredit in der Höhe von 4.1 Millionen Franken für den Schulhausneubau in Therwil, welcher am 11. Dezember an der Gemeindeversammlung mit einem deutlichen ja befürwortet wurde, wird das Referendum ergriffen. Die geplanten Ausgaben für den gesamten Neubau betragen rund 33 Millionen. (lbe)

    Mehr

  • Samstag, Dezember 21, 2024

    Rekordzahlen an der Universität Basel

    Mit 13'325 Studierenden und Doktorierenden bricht die Universität Basel ihren eigenen Rekord. Noch nie haben sich so viele eingeschrieben wie im aktuellen Herbstsemester. (lbe)

    Mehr

Spenden

Wir freuen uns über Ihre Spende.

Starke Schule beider Basel
4127 Birsfelden

PC 60-128081-8
IBAN CH98 0900 0000 6012 8081 8

21.10.2020

Auf Twitter aufgeschnappt

Regina Jäkel (Primarlehrerin und Verfechterin von Mille feuilles), Jan Kirchmayr (Landrat und Sekundarlehrer) sowie Philipp Loretz (Bildungsrat und Mitglied der Geschäftsleitung des LVB) streiten sich auf Twitter über den Baselbieter Lehrplan. Folgend ein Auszug:

Jan Kirchmayr: "Ich kann die Kritik ein stückweit nachvollziehen: Stoffinhalte sind nicht gleich Kompetenzen. Wichtiger scheinen mir jedoch Treffpunkte. Es muss geklärt sein, was die Schüler*innen (Kompetenzen & Stoffinhalte) Ende Primar- & Sekundarschule in den Fächern mitbringen."

Regina Jäkel: "Es ist geklärt und das Volk hat sich für eine Kompetenzenorientierung ausgesprochen. Es wäre der Sache dienlich, wenn die abnehmenden Stufen sich endlich danach richten würden."

Philipp Loretz: "Der Bildungsrat beauftragt die BKSD, einen Ergänzungserlass zum Lehrplan Volkschule für die Sekundarschule - so genannte Stofflehrpläne - zu erarbeiten, welcher Grobziele, Themen und Inhalte in Ergänzungen zu den Kompetenzen im Lehrplan Volksschule BL definiert."

Regina Jäkel: "Eben... nicht Volkswille..."

Jan Kirchmayr: "Doch. Volksabstimmung vom 10. Juni 2018. Alle Parteien und auch das Volk sagte deutlich ja, verstehe nicht, weshalb du das in Abrede stellst?"

Regina Jäkel: "Ich würde mir wünschen, dass die abnehmden Stufen ihn auch kennen, bevor sie Stoffinhalte 'bestellen'. Die Lehrpersonen der Primarstufe müssen auch mit dem haushalten, was sie bekommen."

Jan Kirchmayr: "Und das ist dann der Grund dafür, dass du dich gegen Treffpunkte Ende Prim und Sek1 wehrst?"

Regina Jäkel: "Wie du richtig feststellst, wehre ich mich gegen Lernziele, weil sie wie bisher mit dem alten Lehrplan auch, nicht im gewünschten Umfang geliefert werden. Es braucht ein echtes Umdenken. Kompetenzenorientierte Treffpunte unterstütze ich sehr."

Jan Kirchmayr: "Das ist natürlich legitim, wenn das deine persönliche Ansicht ist. Dass es das Volk anders wollte, ist jedoch auch klar."

Philipp Loretz: "Bildungsrat, Regierungsrat, Landrat und das Volk haben sich dafür ausgesprochen, dass der Lehrplan der Volksschule Baselland Kompetenzen und Stoffinhalte gleichermassen abbildet. Der Volksentscheid gilt - ohne Wenn und Aber."

Philipp Loretz: "Einfach gesagt: Wenn man im Restaurant eine Cola und ein Fanta bestellt, erhält man in aller Regel eine Cola und ein Fanta. Nicht so im Kanton BL. Hier bringt der Kellner zwei Flaschen Cola, die eine mit einer Fanta-Etikette versehen."

Regina Jäkel: "Eben... der Lehrplan ist zu einem unüberschaubaren Flickwerk geworden und die Stufenübergänge klappen nicht."

Philipp Loretz: "84.2% der Stimmberechtigten sprechen sich für Stofflehrpläne aus. Was gibt es da überhaupt zu diskutieren?"

Kommentar

Felix Schmutz: "Ein Merkmal von ausgeprägter Dummheit ist, wenn man trotz höflichem Zureden nicht wahrhaben will, dass die eigenen Füsse nicht in den Schuhen drinstecken, sondern einen Meter daneben stehen."

Felix Hoffmann: "Es ist ein systemimmanentes Problem des Bildungsbetriebs, dass Leute in Positionen sitzen, die nicht begreifen, wenn sie etwas nicht verstehen."